Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 167† Martinsstift 1386

Beschreibung

Grabplatte wohl des Ritters Giselbert Phus II. Kämmerer von Worms. Im ehemaligen Westflügel des Kreuzganges bei Bauarbeiten ab Dezember 1969 gefunden, im Boden belassen und verdeckt.1) Zerbrochene hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift (A), im Feld Monumentalbuchstaben (B). Von den beiden nicht nebeneinanderliegenden angeblichen Hälften nur ein kleiner Ausschnitt fotografisch überliefert,2) der freilich kaum zu Giselberts Platte gehören kann. Das Aussehen der in der südlichen Reihe liegenden Hälfte ist unbekannt, die Schriftreste werden insgesamt bis auf die Monumentalbuchstaben als nicht lesbar bezeichnet.

Nach Reuter, Text nach Ockhart.

Schriftart(en): Gotische Majuskel (A,B).

  1. A

    ANNO DOMINI M CCC LXXXVI IN DIEa) SANCTAE CATHARINAE VIRGINIS OBIIT DOMINVS FOYS CAMERARIVS MILES

  2. B

    EV

Datum: 25. November 1386.

Kommentar

Die Zuordnung der Grabplattenhälften zum abschriftlich überlieferten Denkmal Giselbert Phus‘ II. beruht auf der Angabe Peter Rueps, daß jener unter einem Stein begraben liege, der die noch lesbaren Monumentalbuchstaben EV trägt.3) Gerade noch erkennbare Buchstabenreste des Fragmentes in der nördlichen Plattenreihe lassen sich jedoch nicht der Inschrift Giselberts zuordnen; auch muß es sich dort um zwei Umschriften oder wenigstens eine innen fortgesetzte Umschrift gehandelt haben, die aus der oben mitgeteilten Inschrift nicht zu erklären wäre und auch in der Beschreibung nicht angegeben wurde.4)

Giselbert Phus II. Kämmerer, Sohn Giselberts I. und der Adelheid Swende von Weinheim, deren Grabplatte übrigens dieselbe Buchstabenkombination trägt,5) ist mit seinem Bruder Wiprecht (†1410) auch im Zusammenhang mit der Hostienmühle verewigt.6) Eine Stiftung wurde zum 14. Dezember vermerkt.7)

Textkritischer Apparat

  1. So nach Ruep, Extractus anniversariorum [2] u. Hostienmühle, wie Anm. 6, PRIDIE nach Ockhart.

Anmerkungen

  1. Reuter.
  2. StA Worms Neg.Nr. F 3019/4.
  3. Ruep wie Anm a.
  4. Vgl. Nr. 195.
  5. Vgl. Nr. 122 u. Möller, Stammtafeln AF II Taf. LXV.
  6. Vgl. Nr. 212f.
  7. Liber animarum S. Martini fol. 71.

Nachweise

  1. Ockhart fol. 118v (nach Helwich, Epit. Dalb. 2).
  2. Reuter, Grabsteine 73 Nr. 2 (nur B).

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 167† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0016700.