Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 164 Liebfrauenstift 1381

Beschreibung

Grabplatte des Ritters Philipp von Morschheim. Innen an der Wand des nordöstlichen Chorumganges, 7. Stein von Westen; früher ost-westlich gerichtet im Boden des 4. südlichen Seitenschiffjochs mit der Markierung III rechts unten.1) Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Spiegel oben abgearbeiteter Wappenschild erkennbar. Oberfläche und Rand bestoßen, letztes Wort mit Zement überstrichen.

Maße: H. 208, B. 114,5, Bu. 9,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. +a) ANNO · D(OMI)NI · M CCC / LXXXI · CRASTINO · B(EA)TI · GEORGIJ / · O(BIIT) PHILIPPUS · / DE · MORSHEIM · M[ILES]b) ·

Datum: 24. April 1381.

Wappen:
abgearbeitet (für Morschheim).

Kommentar

Die späte, schlanke gotische Majuskel zeigt mehrfach unziale Formen bei E, H, N, T und einmal U; charakteristisch, aber in Worms nur selten belegt, sind die eckigen Ausformungen der Schwellungen. Ein Ritter Philipp von Morschheim ist in Wormser Urkunden unbekannt.2) Sein Begräbnis fällt mit einer wichtigen Phase des Kirchenbaues zusammen.3)

Textkritischer Apparat

  1. Andreaskreuz.
  2. Fehlt schon bei Kdm. u. auf dem Foto des StA Worms mit der Neg.Nr. M 9789, das die Platte im Bodenbelag zeigt. Daß hier keine Schlußformel CARIP stand, geht aus der noch erkennbaren linken Rundung des M, die sich von der eckigen des C unterscheidet, und dem oberen Rest seines Mittelschaftes hervor.

Anmerkungen

  1. Nach dem Lageplan von 1911, vgl. oben S. XXIII.
  2. Kein Beleg bei Boos, UB II u. Diehl, Wormser Familiennamen 29 unter Morschheim, Donnersbergkreis, ehem. Lkrs. Kirchheimbolanden. Aus dem Geschlecht von Morschheim nannte Hertzog, Beschreibung I 2 fol. 378r-v zahlreiche Personen, die mit Wormser Kirchen durch Stiftungen oder Pfründen verbunden waren. Ein gleichnamiger Nachkomme(?) hatte ein pfälzisches Burglehen in Alzey, vgl. Koch/Wille, Regesten Nr. 6162, 6760. Mit Vater Heinrich und Brüdern ist ein Philipp von Morschheim 1335 genannt, vgl. Humbracht Taf. 82.
  3. Vgl. die Bauinschrift von 1381, folgende Nr.

Nachweise

  1. Kdm. Worms 221.
  2. Schalk, Gräber 205 Nr. 2 u. Abb. 5.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 164 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0016403.