Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 56† Martinsstift 1292
Beschreibung
Verlorene Grabplatte wohl eines Giselbrecht(?) von Ingelheim. Ehemals im Boden der Vorhalle. Hochrechteckige Sandsteinplatte mit Umschrift (A), Linien nicht erkennbar; im Feld Monumentalname (B) und Grabmarkierungsbuchstaben (C). Schon zur Zeit der Fotoaufnahme unteres Drittel abgeschnitten, Oberfläche stark abgewittert.
Nach Foto.1)
Schriftart(en): Gotische Majuskel, vor 1300.
- A
[+ A]NNO · D(OMI)NI / · M · CC XC · IJ · XI · K[ALENDAS ...... / ........... / .......]X[Oa).......]
- B
GJb) D(E)c) I(N)GEL[HEIM]d)
- C
A B
Textkritischer Apparat
- X sicher erkennbar; mehr als zweifelhaft, ob dort CHRISTO stehen sollte; auch UXOR läßt sich aus den umliegenden Resten nicht stützen.
- Sic; Continua ohne Anhaltspunkte für Ergänzung.
- Das Kürzungshäkchen aufgelöst wie bei der Platte des Jakob von Heuchelheim (†1280?).
- Kürzungszeichen und die beiden letzten Buchstaben nur zu erahnen; Ergänzung nach vermutlicher Personenidentifizierung.
Anmerkungen
- StA Worms Neg.Nr. F 2926/14.
- Vgl. oben S. XCVIIf.
- Boos, UB II 351 Nr. 541.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 56† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0005606.
Kommentar
Die noch relativ frühen gotischen Majuskeln der Umschrift sind soweit abgetreten, daß nur die kapitalen N die Lesung des Datums stützen können; I in II und GI sind J-förmig.
Die Continua des wohl erst später angebrachten Monumentalnamens2) läßt sich mit einiger Sicherheit nach dem obigen Vorschlag auflösen; ein Kanoniker Giselbrecht von Ingelheim wird allerdings erst in einer Wormser Urkunde von 1359 erwähnt.3)