Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 45 Paulusstift 2.D.13. Jh.

Beschreibung

Namen als Stifterinschrift. Auf dem äußeren profilierten Rand der Archivolte des Westportalbogens, beiderseits des Scheitels, links auf dem vierten (A), rechts auf dem zweiten (B) roten Sandsteinquader. Stark verwittert.

Maße: H. 12, B. 50, Bu. 3-4 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel, vor 1300.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/2]

  1. A

    GERDRVT

  2. B

    [..]H [IZ]ECHAa)

Kommentar

Die Größe der Buchstaben läßt Schwellungen nur andeutungsweise zu; unziale D, E und T sowie R, bei denen Bogen und Cauda am Schaft nicht zusammenstoßen, entsprechen den Formen bei vergleichbaren Inschriften am Westbau. Wenngleich der Beginn des Neubaues im Westen schon um 1231 liegen kann, wird doch das Portal als jüngster Bauteil und mit jenem in Otterberg als verwandt angesehen.1) Die Inschriften dürften daher schon zur zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gehören, müssen aber nicht lange nach den übrigen des Westbaues entstanden sein.

Es handelt sich wohl bei Gertrud und der zweiten Person, vielleicht namens (H)izecha, um wie oft auf anderen Baugliedern verewigte Stifter zum Kirchenneu- und Erweiterungsbau nach 1231.2)

Textkritischer Apparat

  1. Links des I Spatium, also ein anderer Buchstabe oder zwei Worte.

Anmerkungen

  1. Dehio/Gall 85, Dehio/Caspary 21176f.; Bauer 25f.; Hotz, Wormser Bauschule 205.
  2. Vgl. auch die umliegenden Nummern und oben S. XIXf.; zu einer Frühdatierung Spille, Meerweibchenstein.

Nachweise

  1. Bauer, Baugeschichte Pauluskirche 18 (erw.).

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 45 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0004509.