Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 41a Paulusstift M.13.Jh.? o. etwas später

Beschreibung

Fragmentarische Grabplatte eines Wilman oder Wilmar. Bei Ausschachtungsarbeiten im Februar 1991 im westlichen Kreuzgangflügel unter dem Fundament des modernen Anbaues gefunden. Hochrechtekkige Platte aus gelbrotem Sandstein mit ehedem Umschrift (A) zwischen Linien; im Feld Monumentalname (B). Bei dessen Anfang knapp beschnitten, auf der anderen Seite stark ausgebrochen, die Längsseiten für eine rückseitige Wiederverwendung beschnitten, wie der Vergleich des Textverlustes zeigt.1) Die wenigen Buchstabenreste der Umschrift sind gegen die Richtung des Monumentalnamens zu lesen; in ihrem Verlauf scheint es größere Spatien zu geben.

Maße: H. (erh.) 140, B. (erh.) 82, Bu.? (A), 19 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Majuskel, früh.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    [....]S CI[...]a)

  2. B

    WILEMA[N..]b)

Kommentar

Aus kaum wahrnehmbaren Hastenfüßen vor dem S könnte man eine Ergänzung zu [WILEMANV]S CI(VES) erwägen. Jener Name ist in Worms freilich nur am Anfang des 11. Jahrhunderts greifbar.2) Die Schrift weist durch kräftige Verbreiterungen von Schaft- und Bogenenden ins 13. Jahrhundert; um die Mitte des Jahrhunderts bis weit in die zweite Hälfte sind mäßig schlankes E ohne Abschlußstrich, breites, nicht pseudounziales A und ein überlanges, manieriertes L mit Schwellungen und Cauden möglich.

Textkritischer Apparat

  1. Möglicherweise auch S TI; das Spatium ist nicht zwingend ein Wortzwischenraum.
  2. Nur ein Schaftfuß erkennbar; dem rückseitigen Monumentalnamen fehlen auf der Höhe des Bruches noch mindestens drei Buchstaben.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 112a; dort auch zur Bedeutung des Fundes für den Bestand.
  2. Boos, UB I 37 Nr. 45.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 41a (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k00041a7.