Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 734 Liebfrauenstift 1684

Beschreibung

Grabplatte des Kanonikers Johannes Dome aus Limburg. Innen vor der östlichen Wand des Chorumganges, früher ebendort im Boden mit der Markierung IX.1) Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift, eingetieft in Leiste zwischen Wülsten (A); im Feld oben Hostienkelch, in der Mitte Wappen, unten querovales Inschriftenfeld mit sechszeiliger Inschrift (B) und Eckvoluten. Rand bestoßen, leichte Abtretungsspuren, unten die Oberfläche stark beschädigt mit Schriftverlust.

Maße: H. 188, B. 92, Bu. 4,1-4,4 (A), 3,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis mit Minuskeln (A); kursive Kapitalis und kursive humanistische Minuskel (B).

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    A(NN)o 1684 · 17 · Martya) · O(BIIT) · / AD(MODU)m · REVEREND(US) · DOMIN(US) · IOANNES · DOME · DE / [LIMBURG ..]Y[....]EPb) / HUI(US) ECCL(ES)IAE · B(EATAE) · M(ARIAE) · V(IRGINIS) · CANONIC(US) · et · SENIOR · AETAT(IS) 54 ·

  2. B

    VIATORTemp(us) abitc) M[ors ven(it)]d) / fac cito quod [portes et]d) / fac benee) q[uod debes]d) / [..]nof) m[emento]d) / aetern[itatis]d)

Übersetzung:

Im Jahre 1684, am 17. März, starb der hochehrwürdige Herr Johannes Dome aus Limburg ...., dieser Kirche der seligen Jungfrau Maria Kanoniker und Senior, im Alter von 54 (Jahren). – Wanderer, die Zeit entflieht, der Tod kommt; tue schnell, was du (tun) kannst, und tue gut, was du (tun) mußt; .... denke an die Ewigkeit.

Wappen:
Dome? (Schild mit drei aus einem Herz wachsenden Blättern, als Helmzier wiederholt).

Kommentar

Als Kanoniker an Liebfrauen ist Johannes Dome schon 1669 und 1676 bezeugt.2) Zum Priester soll er geweiht worden sein auf dem Altar der Petronellakapelle „in comitatu de Keken“; die Wormser Pfründe erhielt er durch Tausch mit seinem Bruder.3)

Textkritischer Apparat

  1. Linker Schaft des y ähnlich einem zweiten t.
  2. Die Buchstabenreste lassen sich mit der Ergänzung nach Wickenburg, LIMBURG HUIUS, nicht ganz vereinbaren; Schalk hat nur die drei letzten Buchstaben FER.
  3. obit Schalk.
  4. Nach Wickenburg Ergänztes fehlt ebd. Die Übersetzung bei Ihm, Grabplatten: „Wanderer, die Zeit entflieht, der Tod kommt. Tue schnell, was du kannst, um es in der Stunde des Todes zum ewigen Heile vollbracht zu haben.“ stimmt in ihrem zweiten Teil nicht.
  5. facere Schalk.
  6. Nur et Wickenburg, a mor.. Schalk.

Anmerkungen

  1. Nach Lageplan von 1911, vgl. oben S. XXIII.
  2. Visitationsprotokoll 1669 im Dom- und Diözesanarchiv Mainz, Nachlaß Schmitt, grün X 1 S. 12 nach ebd. Kasten 40 Fasc.1; ebd. Kasten 116/16 zu November 1676.
  3. Ebd. Nachlaß Schmitt, grün X 1 S. 12.

Nachweise

  1. Wickenburg II 140.
  2. Schalk, Gräber 236 Nr. 19.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 734 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0073401.