Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 681 Worms-Herrnsheim, kath. Pfarrkirche 1632

Beschreibung

Grabstein des Johann Jakob Sutor, Sohn des Oberschultheißen Joachim. An der südlichen Außenwand, östlicher Stein, 1893 im Boden des Chores gefunden.1) Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit 13zeiligem Inschriftenfeld, darunter in Flachrelief Rollwerkmedaillon mit Wappen. Leicht bestoßen.

Maße: H. 101, B. 57, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. ANNO 1632 · DEN 〈..〉 / SEPTEMBR(IS) VF S(ANKT) · MICHA/ELIS DES ERTZENGELS / TAG NACHTS VMB 12· / VHR STARB SELIGLIG / DER EHRBARE IVNGLING / IOANNES IACOBVS / SVTORIVS IOACHIMI / SVTORY OBERSCHVLTHEISE(N) / VND APPOLONIAE DESSEN / HAVSFRAVWEN EHELICHER / SOHN SEINES ALTERS / 〈..〉 IAR 〈..〉 MONAT 〈..〉 TAG

Datum: 29. September 1632.

Wappen:
Sutor (auf Dreiberg Herz, aus dem drei Kleeblätter hervorwachsen, begleitet von zwei Sternen).

Kommentar

Der schlichte Grabstein des Kindes Johann Jakob Sutor enthält eine Inschrift in klarer Kapitalis. Sie entstand nach dem Todesfall; befremdlich wirken daher offengelassene Lücken bei der genauen Tagesdatierung und der Altersangabe, obwohl der Todestag nach dem Heiligenkalender angegeben ist. Ob es sich dabei um ein bloßes Versäumnis des Steinmetzen1) oder möglicherweise um ein während der Herstellung aufgetretenes Problem der Kalenderanwendung in einer Zeit rascher konfessioneller Machtwechsel handelte, ist vorerst nicht zu klären.

Joachim Sutor ist mindestens zwischen 1628 und 1637 als Oberschultheiß nachweisbar.2)

Anmerkungen

  1. Weckerling.
  2. Dalberger Urkunden Nr. 1468 u. 1474.

Nachweise

  1. Weckerling, Neu aufgefundene Grabplatten 329 Nr. 7.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 681 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0068107.