Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 559 Stadtmuseum, aus Magnuskirche vor 1594

Beschreibung

Grabdenkmal der beiden Ehefrauen des Johann Hasel, Anna Feudel und Anna Geismeier. Mittlerer der westlichen Steine an der Südwand der 4. Nische des Kreuzgangsüdflügels, Stein rechts in der Mitte, aus Magnuskirche, später im Paulusmuseum.1) Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit volutengeschmückter siebenzeiliger Inschrifttafel (A) unter biblischer Szene des schlafenden Jesus im Schiff,2) flankiert von zwei schlichten Pilastern. Rechts neben dem Schiff Name (B). Unten und oben beschnitten.

Maße: H.(erh.), 93, B. 87, Bu. 3,1-3,8 (A), 4,3 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    SEI(N)Da) IN GOT VERSCHIDE(N) · DIE TV = /GENTSAMEN · FRAVEN · ANNA · FEV = /DELIN · VND ANNA GEISMEIRIN · DES / ERNHAFTEN H(ERRN) IOHAN HASELS / BEIDE GWESNE EHWEIBER · VND HAT / VORGMELTER HER · DIS MONVME(N)TVM / IHNE(N) ALLEN ZV EHREN SET(ZEN) LASEN / [........]b)

  2. B

    IACOB / FINCKc)

Kommentar

Unter der letzten Zeile ist der verbliebene Rand so groß, daß man dort den Schluß der Inschrift A vermuten muß. Das gesamte Format läßt freilich noch ein Datum oder einen Bibelspruch erwarten.

Die undatierte Grabinschrift der Frauen des Schlossers Johann Hasel aus Bolanden, der 1575 in den Gemeinen Rat gewählt worden war, muß vor 1594 entstanden sein, da Hasel in jenem Jahr starb3) und der Grabstein von ihm gestiftet wurde. Um wen es sich bei dem Namen Jakob Finck handelt und in welcher Beziehung er zu dem Denkmal steht, ist unbekannt.

Textkritischer Apparat

  1. Zahlreiche überhöhte Versalien.
  2. Es ist ungewiß, ob und wieviele Zeilen abgeschnitten wurden.
  3. JAKOB Mus.Inv.

Anmerkungen

  1. Wörner; Alte Aufzeichnungen Nr. 56.
  2. Mk. 4,38.
  3. Kraus, Quellen II 128. Daß eine Datierung auf 1590 in einem Register zum Mus.Inv. auf konkrete Überlieferung zurückgeht, ist unwahrscheinlich, da eine solche Angabe schon bei Wörner fehlt. Die im Fotobuch des StA Worms zur Neg.Nr. M 820 beigegebene Jahreszahl 1614 beruht auf einer Verwechslung erklärender Täfelchen.

Nachweise

  1. Wörner, Mittelaltrige Grabdenkmäler 106.
  2. Mus.Inv. MG Nr. 41.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 559 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0055905.