Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 544† Worms, Luginsland 1590

Beschreibung

Verlorenes Fragment wohl eines größeren Grabdenkmales mit Jahreszahl, nur fotografisch überliefert.1) Bearbeiteter Sandstein mit szenischer Darstellung; unter Voluten Gottvater in Wolkenglorie, ein Engel ihn anbetend. Flankiert von Kruzifix links und Teufel mit leerem Schriftband rechts die gen Himmel auffahrende Seele, dargestellt als nackte Figur im Betgestus, darunter Jahreszahl, unter der horizontal der bärtige Verstorbene gebettet liegt.

Nach Foto.1)

  1. 1590

Kommentar

Die Darstellung einer auffahrenden Seele stammt wohl vom Giebel eines Grabdenkmales, das wegen der räumlichen Nähe zum Fundort im Stadtmuseum gestanden haben könnte. In der Tat befand sich dort ein ominöser Stein mit der Jahreszahl 1590.2) Daher ist es wenig wahrscheinlich, daß das Giebelfragment von einem Grabmal des auf den beiden großen Herrnsheimer Familienepitaphien erwähnten Georg Philipp Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, gestorben am 2. Juli 1590,3) stammt; in Frage käme das des Bernhard im Garten, dessen Überrest mit vielen anderen vom lutherischen Friedhof ins Museum gelangt sein könnte.4)

Anmerkungen

  1. StA Worms Neg.Nr. F 5062/65 von 1980 mit der Bemerkung: Luginsland.
  2. Inventarzettel SD Nr. 11.
  3. Vgl. Nr. 551f. Möglicherweise daraus eine Paraphrase bei Ockhart fol. 145v (nach Schannat, Mon. vetera 16): „Georgius Philippus a Dalberg, patre Wolffgango natus uxorem quidem habuit, sed obiit improlis 1590 die 2ten Julÿ“.
  4. Vgl. Nr. 540 (1590) u. oben S. XXI, XXVIIf.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 544† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0054405.