Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 531† Dom, außen 1586
Beschreibung
Spruch-, Namens- und Meisterinschrift auf der Schlagglocke der Stadt Worms. „Eodem anno (1586), donnerstag den 8. Septemb. alten Calenders ist die Schlagglocke auf dem Münsterthurm aufgehenkt worden. sint diese reimen darauf gegossen.“
Nach Zorn-Wilck.
Die Schlagglock heiß IchDer Stadt Worms binn IchHans Jacob Müller von Straßburg goß mich
Anmerkungen
- Vgl. den Eid des Wormser Münsterturmwächters im Eidbuch, bei Boos, Quellen III 366f. Anm. 3., auch „Aus Wormser Rathsbüchern“ ebd. 330 zu „De custodia civitatis“.
- Zorn-Wilck (F).
- Glockenatlas Württemberg-Hohenzollern 65 u. 70; Glockenatlas Baden 34 u. Anm. 164.
Nachweise
- Zorn-Wilck (W) 641, (F) o. fol., (M) 773.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 531† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0053100.
Kommentar
Die knappe informative Inschrift mit Endreim in drei Versen teilt mit, daß 1586 eine Schlagglocke der Stadt Worms auf „dem Münsterturm“ aufgehängt wurde. Gemeint ist damit ein Turm des Domes, auf dem sich Wächter der Stadt aufhielten und per Läutezeichen Signale für äußere Gefahr, Feuer und Verhaltensmaßregeln gaben.1) Die Glocke wog 41 Zentner und 5 Pfund; ihre Vorgängerin stammte von 1458.2)
Der Gießer Hans Jakob Miller aus Straßburg war dort zwischen 1571 und 1608 tätig; er stammte wahrscheinlich aus Stuttgart und war mit den Gießern Miller in Esslingen verwandt.3)