Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 520 Martinsstift 1583

Beschreibung

Figürliche Grabplatte des Dekans an St. Martin und Pfarrers an St. Lambertus Johannes Groß. An der Innenwand des südlichen Seitenschiffs, im Boden des ehemaligen Westflügels des Kreuzganges bei Bauarbeiten ab Dezember 1969 gefunden. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift (A) auf nach außen mit Linie abgegrenzter Leiste, oben beiderseits des Bogens in zwei Zeilen fortgesetzt. In Rundbogennische Figur des Geistlichen mit Hostienkelch unter Segensgestus, zu seinen Füßen Wappen. Den Kopf flankierend Initialen (B). Abgetreten und ausgebrochen, unteres Drittel angesetzt.

Maße: H. 202, B. 89, Bu. 5-7,5 (A), 12,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    AN(N)O · D(OMI)NI · 1583 DI[E .. / ........] · O(BIIT) · VENE(RABILIS) · ATQ(VE) EGREGI(VS) [D](OMI)N(V)S M(AGISTER) IOANNES / [GR]OS · DECAN(VS) (ET)a) · CANO(N)IC(VS) / ECCL(ES)IAE SA(N)CTI MAR[TI]NI (ET)a) PLEBAN(VS) · S(ANCTI) · LA[MBERT]I WOR[(M)A]T(IENSIS) / C(VIVS) A(NIMA) / I(N) [P(ACE)] / R(EQVIESCAT)b) / A(MEN)

  2. B

    I(OHANNES) G(ROS)

Wappen:
Groß (Weinschröterleiter, schräglinks gestellt).

Kommentar

Von der schlanken und wegen des Raumbedarfs mit vielen Abkürzungen versehenen Kapitalis sind kaum weitere Einzelheiten zu erkennen.

Johannes Groß aus Worms, 1532 in Heidelberg immatrikuliert, war 1533 Student der Rechtswissenschaften und erwarb in demselben Jahr das Baccalaureat, 1536 den Magistertitel;1) 1558 als Kanoniker erwähnt, übernahm er 1579 das Dekanat bis zu seinem Tod am 2. April 1583. Angaben zu Testament und Testamentsvollstreckung wurden dem Seelbuch beigegeben.2)

Textkritischer Apparat

  1. &.
  2. Sic; vom Üblichen abweichende Reihenfolge in freilich schwieriger Lesung.

Anmerkungen

  1. Toepke I 552, II 451 u. 482.
  2. Como, Kollegiatstift St. Martin 38f. u. Liber animarum S. Martini fol. 6.

Nachweise

  1. Reuter, Grabsteine 75 Nr. 7 u. Abb. Nr. 7/1.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 520 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0052003.