Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 489† Dom, Kreuzgang 1567
Beschreibung
Grabinschrift des Domscholasters Daniel Mauch. Kreuzgangnordflügel;1) an die Wand gemalt Wappen und Inschrift?
Nach Hertzog und Helwich.
Schriftart(en): Kapitalis.2)
DANIEL MAVCH I(VRIS) V(TRIVSQVE) D(OCTOR) HVIVS ECCLESIAE SCHOLASTICVS ET CANONICVS OBIIT DIE 19. MENSIS MAII ANNO M D LVII R(EQVIESCAT) I(N) S(ANCTA) P(ACE)a)
Mauch. |
Textkritischer Apparat
- Bei Helwich in anderer Formel: Anno 1567 19. maii o(biit) Daniel Mauch I.V.D. et scholasticus ac canonicus Wormatiensis. Die Überlieferung bei Hertzog entspricht eher einem von den üblichen Grabplatten abweichenden Träger.
Anmerkungen
- Schmitt.
- Hertzog: „... mitt lateinischen universal buchstaben geschrieben“.
- Schannat, Hist. ep. Worm. I 90f.
- Toepke I 522.
- A. Schmidt, Die allegorischen Bildwerke am Südportal des Wormser Domes, in: Der Wormsgau 11 (1974/75) 69-73.
- Naegele bes. 103ff.
Nachweise
- Hertzog, Beschreibung I 2 fol. 231v Nr. V.
- Helwich, Syntagma 7.
- F. Falk, Der Wormser Domscholaster Dr. D. Mauch (†1567), in: Der Katholik 74,2 (1894) 44.
- A. Naegele, Aus dem Leben eines schwäbischen fahrenden Scholaren im Zeitalter des Humanismus und der Reformation. Briefe und Akten zur Biographie des Dr. Daniel Mauch aus Ulm, Domscholasticus in Worms, in: Röm. Quartalschrift f. christl. Altertumskunde und für Kirchengeschichte 25 II (1911) 109.
- Schmitt, Bildwerke 300 Nr. 8.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 489† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0048902.
Kommentar
Der eigentümlicherweise in der Scholasterliste Schannats3) fehlende Daniel Mauch gehörte zu den angesehensten und erlesensten Mitgliedern des Wormser Domkapitels; trotzdem erhielt er ein vergleichbar bescheidenes Totengedächtnismal. Aus Ulm gebürtig (*1504), studierte er 1519 in Heidelberg,4) dann an zahlreichen weiteren Universitäten; Kontakte zu hervorragenden Persönlichkeiten von beiderlei Konfession, diplomatischer Dienst, Berufung zum königlicher Rat und Advokat am Reichskammergericht ließen nicht einen Eintritt in den geistlichen Stand erwarten, der 1544 mit der Aufnahme ins Wormser Domkapitel vollzogen wurde. Als Domscholaster wirkte Daniel Mauch in den Bereichen Religion und Wissenschaft, diskutierte 1552 etwa mit Georg Witzel das Programm des Wormser Südportales5) und nahm 1557 am Wormser Religionsgespräch teil. Als Generalvikar „in spiritualibus“ und Prediger am Richardikonvent wirkte er im Sinne der Gegenreformation.6)