Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 438 Magnuskirche 1548

Beschreibung

Grabplatte des Städtmeisters Georg Geuder. Innen an der südlichen Wand des südlichen Seitenschiffs, 3. Stein von Westen. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Feld in eingetiefter Kielbogennische, die mit einem Rollband ausgekleidet ist, Wappenschild mit Helm und Decken, darüber Inschrift in einer Zeile fortgesetzt. Rand vielfach bestoßen, untere rechte Ecke ausgebrochen.

Maße: H. 194, B. 98, Bu. 6-7 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. · An(n)o D(omi)ni. 1548 · / vf den Pfingstag ist Verschiden der Ern[haft]a) / vnd [Er]sama) her Jorg / Geuder. Alter Stetmeister. zu wormbs. / der selen got gnad.

Datum: 20. Mai 1548.

Wappen:
Geuder.

Kommentar

Die Fraktur der Grabschrift vereinigt in sich Elemente der Rotunda und das Streben nach Klarheit; darin unterscheidet sie sich deutlich von der weiteren frühen Fraktur auf dem Grabstein der Susanna Mack von 1559; ähnliche Formen finden sich aber schon auf der Grabplatte der Margaretha Halpquart von 1543.1) Die Buchstaben bestechen durch ihre schlichte, klare Rundung.

Georg Geuder wurde nach den Ratslisten 1522 in den Gemeinen und 1540 in den Dreizehnerrat gewählt.2) Außer dem freilich falschen Todesdatum 1543 gab Friedrich Zorn zum Beruf an: „primo faber; postea ferramentorum venditor Zum Tempel“ – Schmied dann Eisenhändler; so erklärt sich leicht das redende Wappen mit drei Hufeisen.3) Von dem Gedenkstein seines gleichnamigen Sohnes von 1573 weiß man, daß Georg d.Ä. mit Ursula Lengin verheiratet war.4)

Textkritischer Apparat

  1. Die Ergänzungen fehlen bei Hotz.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 474 u. 431.
  2. Nach Weckerling, Verzeichnis des Dreizehnerrates 66.
  3. Nach Kraus, Quellen II 124; der Autor identifiziert bei Gensicke, Ratsherrenverzeichnisse 194.
  4. Vgl. Nr. 503.

Nachweise

  1. Reuß, Grabsteine Nr. 26 (nach Hüther, Geschichte der Magnuskirche 382).
  2. Hotz, Magnuskirche 29 Nr. 3.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 438 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0043806.