Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 421 Paulusstraße 1, aus Paulusstift 1.D.16. Jh.
Beschreibung
Grabplatte einer unbekannten Person. Im Boden der Hofeinfahrt des Hauses Paulusstraße 1, wahrscheinlich aus dem Komplex des Paulusstiftes. Fragment einer ehemals hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien. Sehr stark abgetreten und beschnitten; erhalten ist die obere rechte Ecke.
Maße: H.(erh.) 76, B.(erh.) 46, Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[........]v · uff · so(n)tag / domine · ina) [.......... / .......... / ..........]
Datum: ???5, Sonntag nach Trinitatis.
Textkritischer Apparat
- Die spärlichen Reste lassen wegen des Zeichenabstandes nicht die Lesung ne zu; damit ergäbe sich der Introitus von Palmsonntag, Ps. 21,20: „ne longe facias auxilium tuum a me“.
Anmerkungen
- Ps. 12,6.
- Vgl. oben S. XIX.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 421 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0042105.
Kommentar
Die nur wenigen und zudem undeutlichen Buchstaben einer noch gotischen Minuskel sind kaum zu datieren, da regelmäßige Brechungen überwiegen und nur die runde Schleife des g an Frakturbuchstaben anklingt. Die Datierung nennt vielleicht ein Jahr ???5 und als Tag einen Sonntag mit dem Introitus „Domine, in tua misericordia speravi“,1) das ist der Introitus am Sonntag nach Trinitatis.
Ohne Personennachweis leitet sich die Herkunft des Steines aus dem Komplex des Paulusstiftes nur aus der räumlichen Nähe und dem Wissen um den sorglosen Umgang mit dessen Denkmälern ab.2)