Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 403† Dominikanerkloster 1521
Beschreibung
Grabinschrift des Johannes Gundisalvus aus Meneses?, Bischof von Almeria, Rat und Leibarzt des damaligen Kaiserbruders Ferdinand.
Nach Schannat.
Hic jacet Dominus Joannes Gundisalvus de Meneses, Artium et Medicinae Doctor, Episcopus Almeriensis serenissimique Domini Ferdinandi Infantis Hispaniarum, Archiducis Austriae etc. Magister. Obiit Anno MDXXI die XXVII Aprilis.
Übersetzung:
Hier liegt Herr Johannes Gundisalvus aus Meneses?, Doctor der Wissenschaften und der Medizin, Bischof von Almeria und seiner Durchlaucht des Herrn Ferdinand, Infanten der Spanien, Erzherzogs von Österreich usw. Rat. Er starb im Jahr 1521 am 27. Tag des April.
Anmerkungen
- Gams 5; ebenso übrigens im Brief des Nuntius Aleander an Kardinal Guilio de Medici, vgl. RTA Karl V. II 911 Anm. 3.
- W. Maurenbrecher, Art. Ferdinand I., in: ADB 6 (1877) 632ff. u. A. Wandruszka, Art. Ferdinand I., in: NDB 5 (1961) Sp. 81-83.
- Vgl. die Inschriften für andere prominente Tote aus dem kaiserlichen Gefolge folgende Nrr. Gasparo Contarini berichtete am 12. Mai heim nach Venedig, daß viele, v.a. aber Spanier erkrankt seien wegen des ungewohnt rauhen Klimas, und nannte den Verstorbenen und den im Fieber darniederliegenden Herrn von Chièvres, vgl. RTA Karl V. II 907. Zur Überfüllung der Stadt vgl. Reuter, Worms um 1521, 39f.
Nachweise
- Schannat, Hist. ep. Worm. I 187.
- Würdtwein, Monasticon Wormatiense III fol. 79v.
- Siemer, Aus Würdtweins Monasticon 23.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 403† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0040307.
Kommentar
Johannes Gundisalvus, in den Bischofslisten von Almeria Johannes de la Parra genannt,1) gehörte wohl zu den Räten, die am Rande des Reichstages den Wormser Teilungsvertrag vom 21. April 1521 zwischen Kaiser Karl V. und seinem jüngeren Bruder Ferdinand, dem nachmaligen ersten Kaiser dieses Namens, aushandelten.2) Er zählte zu den Opfern der die große Menschenansammlung des Reichstages begleitenden Epidemie.3)