Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 321 Stadtmuseum, aus Domkreuzgang 1489

Beschreibung

Schlußstein mit Stifterinschrift des Wormser Bischofs Johannes Kämmerer von Worms gen. von Dalberg. Steinsammlung, früher oben in der Nordwand des Schillerturmes in Worms-Herrnsheim, nach nicht ganz gelungener Restauration 1986 ins Stadtmuseum Worms verbracht, aus dem Domkreuzgang.1) Runder roter Sandstein mit Umschrift; im vertieften Feld wappenhaltender Petrus in einem von Astwerk gebildeten Maßwerkbogen. Auf der Rückseite sind drei große und möglicherweise fünf kleine Rippenansätze erkennbar. Am Rand bestoßen, abgewittert, Nase, Wappenzeichnung, linke Hand und Schlüssel sowie Teile der Schrift verschwunden, umfassend restauriert. Die Inschrift beginnt links oben.

Maße: Dm. 79, Bu. 3,3 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/3]

  1. 1489 · [Io]hannes · Camerarius · de · Dalburg · Dei · [grat]ia · Episcopus · wormac(iensis)a)

Wappen:
Viergeteilt von Bistum Worms und Kämmerer von Worms gen. von Dalberg.

Kommentar

Die Umschrift des Steines in einer entwickelten gotischen Minuskel benutzt als fremde, frakturähnliche Versalien offenes C und E, daneben oben offenes D, deren Bögen in einer Art gotischer Adaptation gebrochen sind.

Bischof Johann von Dalberg ist als Bauherr des spätgotischen Kreuzganges inschriftlich auf dem Relief des Stammbaumes überliefert.2) Als Stifter wohl von Teilen des Kreuzganges erkennt man ihn auch anhand von acht bei Helwich überlieferten Ahnenwappen, die sich nicht bei dem erwähnten Relief befanden und möglicherweise um den vorliegenden Schlußstein gruppiert waren.3)

Textkritischer Apparat

  1. wormaci Schmitt.

Anmerkungen

  1. Schmitt.
  2. Vgl. Nr. 316; dort Informationen zur Person.
  3. Helwich, Syntagma 17f.: „Dalberg, Helmstatt, B. à Bickenbach, Knebel de Katzenelebogen; Greiffenclaw à Volrats, Langenaw, Ippelbrun, Meckenheim.“ Anders als bei Helwich ist im Bericht Issels, bei Schmitt 308 Nr. 35, der Dalbergische Schlußstein erwähnt.

Nachweise

  1. Kautzsch, Dom Taf. 111a.– Schmitt, Bildwerke 281 Nr. 1.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 321 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0032108.