Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 314 Ziegelhausen, Abtei Neuburg, aus Domkreuzgang 1488

Beschreibung

Schlußstein mit Stifterinschrift des Kölner Erzbischofs und früheren Wormser Domscholasters Hermann Landgraf von Hessen. Über dem Hauptportal der Kirche auf der Südseite eingemauert, aus dem zerstörten Wormser Domkreuzgang.1) Runder roter Sandstein mit Umschrift auf abgefastem Rand. Im Innenfeld gevierter Wappenschild mit Herzschild, das steigende Roß im linken oberen Viertel ergänzt. Die Inschrift beginnt unten links von der Mitte.

Maße: Dm. 82, Bu. 5,2 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Renate Neumüllers-Klausers, HD. [1/1]

  1. Herman(n)us · dei · gr(ati)a · lantg(ra)ui(us) · Hassie · Archiep(iscop)us · Coloniensis · et · hui(us) · ecl(e)s(i)e · quondam · Sco(lasti)c(us) 1488a)

Wappen:
Köln, Erzbistum; Herzschild: Hessen, Landgrafen.

Kommentar

Wie für fast alle Wormser Schlußsteine aus dem Domkreuzgang wurden hier schon fremde Versalien benutzt, nämlich offenes C sowie frakturähnliches H und S.

Hermann Landgraf von Hessen, Sohn Ludwigs II. und der Anna von Sachsen, war 1478/79 Domscholaster in Worms, seit 1473 Administrator in Köln, 1480 Erzbischof; er starb 1508.2)

Textkritischer Apparat

  1. obiit irrtümlicher Zusatz von Hertzog.

Anmerkungen

  1. Schmitt u. DI XII.
  2. Europäische Stammtafeln NF I Taf. 97, Schannat, Hist. ep. Worm. I 90 u. Schmitt. Nach Hertzog war der Schlußstein von vier Ahnenwappen umgeben, nämlich zusätzlich von Brandenburg und Braunschweig.

Nachweise

  1. Hertzog, Beschreibung I 2 fol. 241.
  2. Helwich, Syntagma 14.
  3. Schannat, Hist. ep. Worm. I 90.
  4. Kdm. Baden VIII 2, 664.
  5. Kautzsch, Dom Taf. 112k.
  6. Schmitt, Bildwerke 284 Nr. 1.
  7. DI XII (Heidelberg) Nr. 146.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 314 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0031407.