Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 301 Ziegelhausen, Abtei Neuburg, aus Domkreuzgang 1484

Beschreibung

Schlußstein mit Stifterinschrift des Domkanonikers Gottfried von Adelsheim. Innerhalb der Klausur im Kreuzgang eingemauert, aus dem zerstörten Domkreuzgang.1) Vierpaßförmiger roter Sandstein mit Umschrift auf abgefastem Rand, oben links beginnend. In dem von Astwerk begrenzten Innenfeld Halbrelief der Muttergottes auf Mondsichel. An den Rändern stark beschädigt, einmal gebrochen und zusammengesetzt. Die Inschrift beginnt links oben.

Maße: Dm. 79, Bu. 3,5-5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Renate Neumüllers-Klausers, HD. [1/1]

  1. Gotfridus de Adeltzheym · J(uris) · [V(triusque) doct]or odenh(eimensis) ac wypinen(sis) p(rae)po(s)it(us) nec no(n) worm(atiensis) ecclesiarum Canonicu[s 148]4

Kommentar

Gottfried von Adelsheim, Doktor beider Rechte, war Propst von Odenheim bei Bruchsal und von St. Peter zu Wimpfen im Tal sowie Wormser Domkanoniker. Er hatte in den Jahren nach 1476 in Heidelberg studiert2) und starb am 6. oder 7. April 1505; im Wormser Domkreuzgang existierte ein Epitaph mit Figur des Verstorbenen, Wappen und Marienkrönung.3) Die künstlerische Ausführung dieses ältesten Schlußsteinreliefs soll in Haar- und Faltenstil an das Wormser Kruzifix des Meisters Thomas von 1493 erinnern.4)

Anmerkungen

  1. DI XII u. Schmitt.
  2. Toepke I 349.
  3. Vgl. Nr. 372.
  4. Schmitt. Vgl. Nr. 331.

Nachweise

  1. Kdm. Baden VIII 2, 665.
  2. Kautzsch, Dom Taf. 112l.
  3. Schmitt, Bildwerke 285 Nr. 11.
  4. DI XII (Heidelberg) Nr. 136 (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 301 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0030102.