Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 245† Dom, innen 1451
Beschreibung
Grabinschrift des Domscholasters Dr. Johannes von Naumburg aus Marsberg. Im nördlichen Querhaus vor dem Martinsaltar. Messing.
Nach Helwich.
Anno domini m cccc li in vigilia sancti Nicolai episcopi obiit venerabilis dominus Joannes Nuwenburg de monte Marti,a) decretorum doctor, scholasticus huius ecclesiae, cuius anima requiescat in pace Amen
Datum: 5. Dezember 1451.
Textkritischer Apparat
- Montemar Schannat.
Anmerkungen
- Demandt, Chorherrenstift Fritzlar 108 u. 332.
- Ebd. 660ff. u. Repertorium Germanicum IV. Verzeichnis der in den Registern und Kameralakten Martins V. vorkommenden Personen, Kirchen und Orte des Deutschen Reiches, seiner Diözesen und Territorien. 1417-1431, bearb. von K. Fink. Berlin 1943. Bd. 2 Sp. 2169; dort auch Pfründe an St. Paulinus in Trier erwähnt.
- Wormser Urkunden Nr. 409 u. 500; Scholasterbuch fol. 23v.
- Salbuch Domstift 19; Liber animarum S. Martini fol. 36v zum 27. Mai.
- Vgl. Nr. 243.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 5.
- Schannat, Hist. ep. Worm. I 90.
- Kranzbühler, Nachrichten 16 Nr. 2.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 245† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0024503.
Kommentar
Sollte die Datierung nicht auf groben Überlieferungsfehlern beruhen, kann der Verstorbene nicht mit dem Fritzlarer Kanoniker und erfolgreichen Pfründenjäger gleichen Namens identisch sein, der laut Fritzlarer Nekrolog und Obödienzienverzeichnissen am 26. Juni 1443 starb;1) es war angeblich jener Geistliche, der eine bedeutende Anzahl von Pfründen, darunter seit November 1429 das Scholasteramt am Wormser Dom und ein Kanonikat an St. Martin in Händen hielt.2) Zwei Urkunden nennen jedoch einen Johann (de) Montemartis, Kanoniker des Andreasstiftes, freilich zu 1439 und 1448, und 1450 nominierte ein Johannes (Naumburg) von Marsberg Herbold von Pappenheim in Worms;3) möglicherweise handelt es sich also bei dem Verstorbenen um eine zweite Person gleichen Namens, die in Worms in vergleichbare Würden aufrückte, und nicht um den Fritzlarer Kanoniker. Anniversarstiftungen für Johannes von Marsberg sind für den Dom und St. Martin belegbar;4) die im Domstift liegt auf dem 13. Dezember(!), also der Oktav des Todestages. Anhand der datierten oder eingrenzbaren Stiftungen und ihrer Reihenfolge im Salbuch muß die Stiftung spät angesetzt werden, da sie weit nach dem Testament der Katharina Ruppel von 1444 steht und das Todesjahr 1451 in eine fast konsistente Reihenfolge der Salbuch-Einträge paßt.
Eine Zuordnung von jüngst gefundenen Fragmenten bleibt höchst fraglich.5)