Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 242 Andreasstift M.15. Jh.
Beschreibung
Grabinschrift des Dormentars Nikolaus Faber. Oberer Stein am 1. Pfeiler in der Nordostecke des südlichen Kreuzgangflügels. Vierzeilige Inschrift auf zwei Quadern aus rotem Sandstein, rechts beschnitten.
Maße: H. 76, B. 61, Bu. 11-12 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel, spät.
[.......]a) · O(BIIT) · NICOL/AVS · FAB/RI · DORM/ENTA(R)I(VS)b)
Textkritischer Apparat
- Ob und wieviele Zeilen fehlen, ist ungewiß. Obwohl ein Datum fehlt, scheint der Abstand zum Quaderrand oben zu groß zu sein, als daß auf demselben Quader noch mehr Schrift gewesen sein könnte.
- Zwischen A und I dreieckige Vertiefung, wohl Kürzel.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 242 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0024206.
Kommentar
Für die Datierung kann lediglich die Schriftform herangezogen werden. Der kräftige Duktus und die starken Schwellungen mit ebensolchen Sinuskrümmungen weisen die Schrift der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts zu, vielleicht zu plazieren zwischen die der Frau des Clas zum Reiff von 1429 und die des Johannes von Frankfurt von 1448.1) Vergleichbar sind bei Einzelbuchstaben abgeschlossenes F und Schrägbalken des A.
Ein Nikolaus Faber war 1433 Zeuge einer Urkunde mit Schuldenanerkennung zugunsten des Andreasstiftes.2) Sollten der Verstorbene und wohl auch der letztgenannte Zeuge mit dem noch 1454 belegten Nikolaus Fabri aus Gudensberg, der ebenfalls mit Angelegenheiten des Andreasstiftes befaßt war,3) identisch sein, wäre die Datierung entsprechend über die Jahrhundertmitte zu verschieben, jedoch paläographisch nicht über 1460 hinaus, da spätestens ab jenem Jahr manieriert wirkende und mit neuen Elementen versehene Formen der Majuskel einsetzten.