Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 201† Worms, Neidturm 14. Jh.?

Beschreibung

Fragment der angeblichen Grabinschrift eines Bischofs Rudewin. Früher als Spolie mit anderen zugeschnittenen Grabsteinresten in der Einfassung der aufgemauerten Plattform des Neidturmes verarbeitet, d.i. heute nahe der Bismarck-Anlage.

Nach Tschirner.

Maße: Maße unbekannt.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. [......] RUDEWINUS EPIS[.......]

Kommentar

Die wegen der Schriftcharakterisierung „große gotische Buchstaben“ und entsprechender Einreihung anderer Platten ins 14. Jahrhundert gesetzte Datierung gibt keinen Aufschluß über die Person, da es einen Bischof Rudewin in Worms nicht gegeben hat und ein verstorbener Besucher mit jenem Titel auch bei großzügiger Auslegung der Zeitgrenze zwischen 1200 und 1500 nicht aufzufinden war. Zwar kommt der Name Rudewin in Worms vor,1) doch ist es müßig, eine Verlesung in Name oder Zusatz zu rekonstruieren.

Anmerkungen

  1. Boos, UB II 172f. Nr. 247. Die größte Belegdichte für den Namen Hrodowin und seine Ableitungen in karolingischer Zeit findet sich bezeichnenderweise in Lorscher Zeugnissen, vgl. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch I Sp. 918.

Nachweise

  1. Tschirner, Alte Grabplatten als Baumaterial.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 201† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0020105.