Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 163 Stadtmuseum, aus Worms-Hochheim, Maria Himmelskron 1381

Beschreibung

Grabplatte der Margaretha, Ehefrau des Ritters Conrad Schnittlauch. An der Wand des nördlichen Seitenschiffs der Andreaskirche, 2. Stein von Westen, aus Kloster Maria Himmelskron in Hochheim.1) Hochrechteckige Platte aus hellgelbem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, in einer Silbe im Spiegel fortgesetzt. Rand und drei Ecken ausgebrochen, heute mit Zement ausgebessert, Oberfläche bestoßen.

Maße: H. 193,5, B. 95, Bu. 7,5-8 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. + AN(N)O · DO(MINI) · Mo · CCCo / LXXXoIo · I(N) DIE · AGNET(IS) · V(IR)G(IN)IS · O(BIIT) · D(OMI)NA / MARGGA[RETAa) / UXOR ·] CUNRADI · SNYDELAVCH · MILI/TIS ·

Datum: 21. Januar 1381.

Kommentar

Die Majuskeln entsprechen dem in jener Zeit fortgeschrittenen Stadium der Entwicklung durch starke Schwellungen und starke Sinuskrümmungen, beginnendem Einzug beim E und deutlichen Cauden am Ende geschwellter Linien. Das U in CUNRADI wird regelwidrig gebildet durch ein auf dem Kopf stehendes, spiegelverkehrtes N, so daß der linke und nicht der rechte Schaft ein gerader ist.

Ein Conrad Schnittlauch von Dirmstein wird 1390 als Mitstifter einer Priesterpfründe am Katharinenaltar der dortigen Kapelle genannt;2) in pfälzischem Dienst ritt 1366 ein Conrad Snydeloch nach Straßburg.3) Es handelte sich wohl in beiden Fällen um Conrad Schnittlauch von Kestenburg.4)

Textkritischer Apparat

  1. Sic.

Anmerkungen

  1. Mus.Inv., Schalk.
  2. Glasschröder, Urkunden zur pfälzischen Kirchengeschichte Nr. 514.
  3. Koch/Wille, Regesten Nr. 3616.
  4. K. Andermann, Studien zur Geschichte des pfälzischen Niederadels im Mittelalter. Eine vergleichende Untersuchung an ausgewählten Beispielen (Schriftenreihe der Bezirksgruppe Neustadt im Historischen Verein der Pfalz 10) Speyer 1982, 77.

Nachweise

  1. Mus.Inv. MGH Nr. 8.
  2. Schalk, Grabsteine 232f. Nr. 25.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 163 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0016304.