Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 159 Stadtmuseum, aus Worms-Hochheim, Maria Himmelskron 1376/1388

Beschreibung

Grabplatte der Jutta Kämmerer von Worms geb. von Rannenberg und in Zweitverwendung ihres Sohnes Friedrich. Steinsammlung im Hof an einer Ecke der östlichen Hauswand, aus Kloster Maria Himmelskron in Hochheim.1) Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien (A); im Spiegel oben Allianzwappen, eine zweite, dreiseitige Umschrift (B) unter den Wappen anschließend. Der Stein war in vier Teile zerbrochen, am Rand bestoßen und abgetreten; die fehlende linke untere Ecke wurde überputzt, ein Teil des Schriftbandes rechts willkürlich entfernt.

Maße: H. 277, B. 148, Bu. 9,5 (A), 8 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    + ANNO · D(OMI)NI · M · CCC · / LXXVI · IN · UI[G(I)LI]Aa) · ANDREE · AP(OSTO)LI · O(BIIT) · D(OMI)N[A ·] / IUTTAb) · D[E · RANNEN/BURG · UXOR · IOHA]NNI(S)c) · MILIT(IS) · D(I)C(T)I · CAMERARII

  2. B

    + AN(N)O · D(OMI)NI · M · CCC · LXXX · VIII · V / IDVS · MAII [O(BIIT) ...... / FRIDE]RIC(VS)d) · CAMERARI(VS) · MILES ·

Datum: 29. November 1376; 11. Mai 1388.

Wappen:
Rannenberg-Kämmerer von Worms.

Kommentar

Die Majuskeln lassen entsprechend ihrer Zeitstellung mit Spitzen versehene geschwellte Bögen erkennen; die spätere zeichnet sich durch vergleichsweise stärkere Krümmungen und E mit Einzug aus.

Die Identifizierung der Personen im ergänzten Abschnitt der Inschrift stützt sich auf die Stammtafel des Bopparder Astes der Kämmerer und das Allianzwappen. Jutta von Rannenberg war verheiratet mit Johann Kämmerer gen. von Boppard (†1359?),2) ihr Sohn Friedrich ist 1374-86 als pfälzischer Kammermeister nachweisbar.3) Im Seelbuch von St. Martin ist Friedrich Kämmerer unter dem 21. April 1388 verzeichnet.4)

Textkritischer Apparat

  1. Fehlt Mus.Inv.
  2. Gutta Ockhart; fehlt Mus.Inv.
  3. Nach Ockhart RANNENBERG UXOR DOMINI JOHANNIS.
  4. Die Ergänzung teilweise nach Schalk; fehlt Mus.Inv.

Anmerkungen

  1. Mus.Inv., Schalk.
  2. Nachweise wie Anm. 3; eine Stiftung an St. Martin nach Ruep, Extractus anniversariorum [1].
  3. Möller, Stammtafeln AF II Taf. LXV; urkundliche Nachweise Friedrichs in Boos, UB II 369ff. Nr. 573 u. 508ff. Nr. 867 sowie Koch/Wille, Regesten Nr. 4082 u. 4682.
  4. Liber animarum S. Martini fol. 30v, auch Ruep [3].

Nachweise

  1. Ockhart fol. 115v (nur A).
  2. Mus.Inv. MGH Nr. 15.
  3. Schalk, Grabsteine 231 Nr. 24, Abb. 10.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 159 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0015907.