Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 132† Paulusmuseum, aus Kloster Mariamünster 1.H.14. Jh./1365

Beschreibung

Fragmentarische Grabplatte der Äbtissin Christina von Wattenheim und zweier unbekannter vorverstorbener Personen. Im ehemaligen Paulusmuseum, 1892 als Kanalplatte zwischen Kämmererstraße und Färbergasse gefunden, aus Mariamünster, dort mitten in der Kirche.1) Ehemals hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit drei Umschriften, von denen bei Abschrift nur noch geringe Reste erhalten waren; untere Hälfte abgebrochen, oben bestoßen und abgeblättert.

Nach Weckerling.

Maße: unbekannt.

Schriftart(en): Gotische Majuskel (A-C).

  1. A

    [...........] IDVS IVLII [..............]R HVI[VS ECCLESIAE .........]

  2. B

    [........... SE]PTE(M)B(RIS) O(BIIT) [...]BIST[...]A VXOR M[..........]

  3. C

    [...........] XII K(A)L(ENDAS) MAII O(BIIT) CHR(IST)INAa) ABBATISSA [.........]b)

Datum: 20. April 1365.2)

Kommentar

Die Schriftidentifizierung geht aus dem Datierungsansatz hervor, der in Betracht zieht, daß der Tod der Äbtissin Christina zu 1365 überliefert wird und die äußeren Umschriften vor diesem Jahr entstanden sein müssen. Für die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts spricht die Überlegung, daß Christina zu den beiden Vorverstorbenen in einer möglicherweise verwandtschaftlichen Beziehung stand, was die Wiederverwendung der Platte für eine Äbtissin erklären würde. Aus den spärlichen Resten geht nur der weltliche Stand der verheirateten Frau der mittleren Inschrift hervor. Die möglichen Tagesangaben treffen nicht für die wenigen bekannten Todesdaten älterer Äbtissinnen zu.

Christina von Wattenheim, Tochter Heinrichs und der Adelheid, soll von 1346 bis 1365 amtiert haben;3) die Namen der Eltern lassen sich in den bezeugten Schriftresten der früheren Inschriften nicht wiederfinden, wenngleich Verlesungen etwa bei der mittleren nicht auszuschließen sind.

Textkritischer Apparat

  1. Buchstabenbestand nach Weckerling: XPINA.
  2. Nach ABBATISSA nach Weckerling keine weitere Schrift; das aber wenig wahrscheinlich.

Anmerkungen

  1. Weckerling.
  2. Schannat, Hist. ep. Worm. I 180 u. Würdtwein, Monasticon Wormatiense II fol. 68: 12. Mai 1365, wohl Kalenden übersehen.
  3. Brusch, Monasteriorum centuria prima 81.

Nachweise

  1. Weckerling, Grabdenkmäler 230f. Nr. 2.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 132† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0013201.