Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 96† Magnuskirche 1317

Beschreibung

Verlorene Grabplatte des Priesters Nikolaus, ehemals außen an einer Wand der Kirche aufgestellt. Fotografisch überliefertes Fragment einer hochrechteckigen Grabplatte mit Umschrift zwischen Linien. Der ursprünglich obere Teil der auf dem Kopf stehenden Platte war verdeckt. In der Mitte und ehemals oben Spiegel und Schriftleiste abgeschlagen.

Nach Foto.1)

Maße: unbekannt.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. [ANNO DOMINI M CCC / XVIII I]Na) [D]IE SILVEST(RI) · PAP/E · O(BIIT) · NICOLA(VS) / · SACERDOS · H(VIVS) · P(AR)[ROCHIAE]b)

Datum: 31. Dezember 1317.2)

Kommentar

Die frühe gotische Majuskel des 14. Jahrhunderts zeigt nur ein unziales E mit Abschlußstrich in PAPE. Die großen kräftigen Buchstaben entsprechen sonst dem Stil der Zeit.

Ein Priester Nikolaus an der Magnuspfarrkirche ist bisher urkundlich nicht nachweisbar.

Textkritischer Apparat

  1. Bis zum I einschließlich ganz verdeckt; die Ergänzung der Jahreszahl ergibt sich aus dem Reußschen Verzeichnis bei Hüther, Geschichte der Magnuskirche 382 Nr. 27.
  2. Der erkennbare Buchstabenbestand zeigt eindeutig nur eine Kürzung für P(ER); pra gilt nach Capelli 289 ab Ende des 13. Jh.s als Kürzung für parochia. Die sinngemäße Ergänzung ist gesichert durch die Paraphrase bei Hüther, der den Stein übrigens noch selbst sah.

Anmerkungen

  1. Nach einem Foto des StA Worms Neg.Nr. F 969/6+7 aus dem Jahre 1952.
  2. Wegen des möglicherweise damals angewandten Weihnachtsstiles in moderner Rechnung noch 1317, vgl. aber oben Kap. 6.2.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 96† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0009607.