Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 37 Dom, außen 1.H.13. Jh.

Beschreibung

Namen als Grabinschriften. Südliche Außenseite der südöstlichen Eckverstärkung des südlichen Querhauses, über der Plinthe der attischen Basis. Auf einem gebrochenen Quader aus rotem Sandstein zwei Namen unter Kreuz.

Maße: H. 35, B. 123, Bu. 5,5-8 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel, früh.

  1. + / EBERHARTa) · BERTHA ·

Kommentar

In den sehr uneinheitlichen Buchstabenformen vermischen sich kapitale A mit kurzen Deckbalken, unziale H sowie unziale abgeschlossene und ein kapitales E. Beginnende Schwellungen erlauben eine Datierung in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Zeitstellung, Anbringung an einem längst vorhandenen Bauteil und Kreuz legen nahe, daß es sich um die namentliche Markierung eines Begräbnisplatzes handelte, freilich ohne irgendwelche Angaben zum Todesdatum.1) Immerhin lag der Kirchhof der Johannispfarrkirche in unmittelbarer Nachbarschaft.

Textkritischer Apparat

  1. Sic; bisher gelesen als + RT E · BERTHA · BERTHA; irritierende Steinlöcher als Worttrenner angesehen. RT über der Zeile zeitgleich nachgetragen.

Anmerkungen

  1. Vgl. Einzelnamen und Monumentalbuchstaben im ehemaligen romanischen Kreuzgang, Nr. 66, 108, 118, und oben S. XXf., XXXIII zur auffallend häufigen Anbringung von Namen an Bauteilen von Wormser Kirchen, jedoch mit verschiedenen Funktionen.

Nachweise

  1. Kdm. Worms 202.
  2. Kraus, Christliche Inschriften II 80 Nr. 173,1.
  3. Kautzsch, Heutiger Dom 102.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 37 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0003709.