Die Inschriften der Stadt Worms

Gesammelt und bearbeitet von Rüdiger Fuchs

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Der Band umfasst 750 Inschriftennummern der heutigen kreisfreien Stadt Worms bis zur Zerstörung von 1689. Davon sind etwas mehr als die Hälfte wenigstens teilweise noch erhalten, fast 60 weitere immerhin in brauchbaren Fotos überliefert. Zu zwei Dritteln stammen die Inschriften aus dem weiten Bereich des Totengedächtnisses, ergänzt durch Nachrichten zu Bauen und Errichten, Stiften und Gedenken. Einige wenige Inschriften begleiten und erklären Bilder, fixieren Weihen oder rechtserhebliche Sachverhalte.

Als Edition stellt der Inschriftenband Worms eine bedeutende Erweiterung des Quellenmaterials zur Geschichte der Stadt, ihrer Kirchen und ihrer Bewohner dar. Vielfach lassen sich an den Wormser Inschriften einzelne Phänomene über lange Zeitraume hin beobachten: Die Memorialinschriften erschließen Vorstellungen von Tod, Jenseits und Auferstehung, wichtig zumal in einer konfessionell polarisierten Stadt. Interessant ist auch die Frage, welche sozialen Gruppen Grabmaler mit Inschriften erhielten oder überhaupt Inschriftendenkmaler hinterließen. Nicht nur aus den Reihen des Klerus, sondern zahlreich und aus recht früher Zeit haben sich in Worms Grabinschriften aus dem weltlichen Bereich erhalten. Seitdem Ende des 13. Jh. begegnet man in ihnen einer städtischen Oberschicht am Scheideweg zwischen Stadtbürgertum und Niederadel, vornehmlich ab der 2. Hälfte des 16. Jh. dann einer vielfach versippten lutherischen Ratsverwandtschaft. Eine adlige Grablege schufen nur die Kammerer von Worms im Martinsstift und ihr dalbergischer Zweig in Herrnsheim. Von der Grablege der Bischofe und der Domgeistlichkeit lassen sich nur vage Vorstellungen gewinnen; umso mehr muss man die weitgehende Erhaltung der spätgotischen Ausstattungsbildnerei des Domkreuzganges hochschätzen, die auswärtige Künstler heranführte und wie bei Grabmalern Gelegenheit bot, die eigene Vorstellungswelt in Bild und Wort darzustellen. Der Bestand der Wormser Inschriften zeichnet sich durch eine Reihe von Denkmalern aus, die hin sichtlich Programmatik, Historisierung und Legendenbildung bis hin zu Fälschung in besonderer Weise untersucht und teilweise neu gedeutet werden mussten.

Im Katalogteil werden Inschriftentexte ediert, teils übersetzt, datiert und im Kontext von Standort und Träger erklärt; in mehreren sachlich getrennten Kapiteln der Einleitung ergibt sich aus diesen Einzelbeobachtungen eine Zusammenschau der Wormser Inschriften hinsichtlich ihrer Verwertbarkeit für die Geschichte der Stadt und ihrer Institutionen, zu Textüberlieferung, Schriftgeschichte und Besonderheiten des Bestandes. Mehrere Register erschließen den Band für weitere Arbeiten. Der Tafelteil gibt eine repräsentative Auswahl von Inschriften im Bild wieder.

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Hinweis: Die Einleitungen und das Literaturverzeichnis sind jeweils mittels eines persistenten Identifikators (URN) zitierfähig. Den Zitationshinweis finden Sie jeweils am Ende eines Kapiteltextes bzw. des Literaturverzeichnisses.

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    Der Inschriftenband

    Die Inschriften der Stadt Worms
    Band 29 der Reihe Die Deutschen Inschriften. Gesammelt und bearbeitet von Rüdiger Fuchs. Wiesbaden 1991. ISBN 978-3-88226-498-2

    Reichert-Verlag