Inschriftenkatalog: Stadt Wiesbaden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 51: Wiesbaden (2000)

Nr. 111† Wiesbaden-Sonnenberg, Ev.Thalkirche 1670

Beschreibung

Meister-, Herstellungs- und Namensinschrift sowie Gußjahr auf der zweiten Glocke des Geläutes. Nähere Angaben zur Gestaltung der Glocke fehlen; Verbleib unbekannt.

Nach Luthmer. – Dm. 56, Gewicht 100 kg.

Schriftart(en): Kapitalis.1)

  1. JAKOB NOTEMANN HEIDELBERG GOS MICH AN(N)O 1670 VOR DIE GEMEIN IN SONNENBERG · JOHANNES DÖRR · SCHULTHEIS DASELBST

Kommentar

Üblicherweise stand der Zivilgemeinde eine Läuteglocke im Kirchturm zu. Wie im vorliegenden Falle gab die Gemeinde den Glockenguß in Auftrag; in der Regel wurden die maßgeblichen Gemeindevertreter dann auch inschriftlich bezeichnet.2)

Von dem Heidelberger Gießer Jakob Notemann sind Glocken in Friesland, Darmstadt und Haag3) zwischen 1637 und 1657 bekannt;4) sein Schwiegersohn Timotheus Hartz erhielt 1677 die Privilegien des verstorbenen Jakob Notemann.5)

Die verzweigte und in Sonnenberg reich begüterte Familie Dörr stellte mehrfach Schultheißen und Gerichtspersonen.6)

Anmerkungen

  1. Luthmer gibt „Antiqua-Versalien“ an.
  2. Vgl. DI 43 (Rheingau-Taunus-Kreis) Nrr. 146, 455.
  3. Rhein-Neckar-Kreis.
  4. Vgl. Walter 828; DGA Baden 45 und 559 Nr. 1801.
  5. DGA Baden 45f.
  6. Vgl. Czysz, Sonnenberg 232f., 124 zur Bestandsaufnahme 1651, wo ein Johannes Dörr genannt ist, 129 zur Hubung von 1728.

Nachweise

  1. Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler (1921) 150.

Zitierhinweis:
DI 51, Wiesbaden, Nr. 111† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di051mz05k0011106.