Inschriftenkatalog: Stadt Wiesbaden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 51: Wiesbaden (2000)

Nr. 86† Wiesbaden-Frauenstein, Kath. Pfarrkirche St. Georg und Katharina 1596

Beschreibung

Epitaph für die Säuglinge Hans Kaspar und Hans Philipp von Lindau, im Chor beim Sakramentshaus. 1615 kopial überliefert, vier Wappen mitgeteilt.

Nach Helwich.

  1. Anno domini 1590 den 19. Julii ist mein erster Sohn Hanß Caspar seines Alters 26 Tag seliglichen verschieden, wie auch mein vierter Sohn Hanß Philips genandt anno 1596 den 23. Septembris seines Alters 15 Wochen 2 Tag im Hern entschlaffen, beide alhie ruhent, ein fröliche Auferstehung durch Christum erwarden, Amen.Ott Eckard von Lindaw.

Wappen:
Lindau1), Kellenbach; Kreutzen, Schenk von Schmidtburg.

Kommentar

Das Gedächtnismal wurde beim Tode des Hans Philipp angefertigt. Die beiden Söhne entstammten der Eheverbindung des Ott Eckhard von Lindau zur „Armada“ mit der Margarethe Dorothe von Kreutzen, Tochter des Christoph und der Katharina Schenk von Schmidtburg.2) Humbracht nennt Hans Philipp mit Todesjahr 1596 und einen weiteren Sohn Hans Christoph mit Todesjahr 1590. Bei dem letzteren dürfte es sich um den in der Inschrift als ersten Sohn genannten handeln; dem Namen bei Humbracht ist insofern der Vorzug zu geben, als der Großvater Christoph hieß. Drei weitere Kinder waren lebensfähig, der Sohn Johann Wilhelm setzte diesen Familienzweig fort.

In ihrem Aufbau ähnelt die Memorialinschrift denjenigen, die Johann Friedrich von Stockheim für seine frühverstorbenen Kinder (Nrr. 85, 88) anfertigen ließ; vor allem die zeitnahe Inschrift für Ott-Dietrich von Stockheim (Nr. 85) in der Frauensteiner Kirche verwendet ähnliche Formulierungen wie die hier mitgeteilte Inschrift.

Anmerkungen

  1. Beizeichen Blatt.
  2. Humbracht Taf. 286.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 436.
  2. Zaun, Landkapitel 85 (nach Helwich).
  3. Roth, Geschichte Wiesbaden 290 (nach Helwich).
  4. Meuer, Geschichte 131 (nach Helwich).

Zitierhinweis:
DI 51, Wiesbaden, Nr. 86† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di051mz05k0008609.