Inschriftenkatalog: Stadt Wiesbaden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 51: Wiesbaden (2000)

Nr. 40† Wiesbaden-Delkenheim, Ev. Kirche 14.-15.Jh.?

Beschreibung

Namen als Stifterinschrift des Heinrich Gale (Gallo) von Delkenheim und seiner Ehefrau in einer Stifterscheibe im Chor. Abgebildet war ein kniender Ritter, wohl mit seiner Ehefrau und einem Wappenschild. 1745 noch vorhanden, vermutlich beim Abriß der alten Kirche 1893 verlorengegangen.

Nach Lotz.

  1. A

    henricus gale.

  2. B

    margaretha.

Wappen:
Delkenheim1).

Kommentar

Die Namensinschrift dürfte ursprünglich länger gewesen sein, möglicherweise sogar ergänzt um eine Fürbitte. Aus der spärlichen Information von Lotz läßt sich aber kein weiterer Anhaltspunkt gewinnen, auch kaum ein Datierungsansatz. Die Verwendung der lateinischen Sprache und die Darstellungsform des Ritters in Adoration legen eine Entstehung im 14.-15. Jahrhundert nahe; in vergleichbarer Weise kommen lateinische Namensinschriften sogar noch 1501 etwa in der Eberbacher Kreuzgangsverglasung vor.2) Ein Heinrich Gallo von Delkenheim war 1279 Viztum im Rheingau;3) die Familie von Delkenheim ist bis zum Ende des 15. Jahrhunderts belegt.4)

Neben dem Stifterbild verfügte die alte, 1299 erstmals urkundlich erwähnte Dorfkirche5) noch über etliche Heiligenbilder und das Eppsteinische Wappen im Chorfenster.6)

Anmerkungen

  1. In Gold ein schwarzes Hirschgeweih.
  2. Vgl. DI 43 (Rheingau-Taunus-Kreis) Nrr. 328, 329.
  3. Vgl. NUB I Nr. 950, Witte, Herrschaft 228.
  4. Bethke, Main-Taunus-Land 36, vgl. auch Schäfer, Die Herren von Eppstein.
  5. Vgl. Materialien: Delkenheim 3; Wolf, Kirchen 79f.
  6. Lotz.

Nachweise

  1. Lotz, Baudenkmäler 70.
  2. Hess, Mittelalterliche Glasmalereien 328.

Zitierhinweis:
DI 51, Wiesbaden, Nr. 40† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di051mz05k0004003.