Inschriftenkatalog: Stadt Wiesbaden

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 51: Wiesbaden (2000)

Nr. 33† Wiesbaden-Klarenthal, ehem. Kloster Klarenthal 1446

Beschreibung

Grabplatte der Äbtissin Agnes von Hanau, die im Kreuzgang bestattet lag. 1614 kopial überliefert, vier Wappen mitgeteilt.

Nach Helwich.

  1. + Anno domini m cccc xlvi ipso die sanctae Caeciliae virginis obiit illustris domina abbatissa soror Agnes de Hanaw cuius anima requiescat in sancta pace amen.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1446, am Tage der hl. Jungfrau Cäcilia (22. November) starb die erlauchte Frau Äbtissin, Schwester Agnes von Hanau, deren Seele im heiligen Frieden ruhe, Amen.

Wappen:
Hanau, [Wertheim]1); Ziegenhain, [Braunschweig]2).

Kommentar

Die Verstorbene war eine Tochter des Grafen Ulrich V. von Hanau und der Elisabeth, Gräfin von Ziegenhain (Nr. 31).3) Sie begann gemeinsam mit ihrer Schwester Anna 1411/12 ihr Noviziat in Klarenthal, wo sich ihre Mutter ein Haus erbaut hatte, in dem sie 20 Jahre ihres Lebens bis zu ihrem Tode 1431 verbrachte. Agnes wurde nach dem Tod der Paze von Lindau 1422 Äbtissin; von 1424 datiert ihre erste bekannte Urkunde.4) In ihr Abbatiat bzw. das ihrer Vorgängerin wurde bislang die Vollendung der Wandmalerei des Stifterbildes (Nr. 20) in der Kirche und die Erneuerung des Kreuzgangs datiert.5) Im Klarenthaler Nekrolog ist sie zum 22. November verzeichnet.6)

Anmerkungen

  1. Helwich hat hier Hohenlohe, richtig ist Wertheim.
  2. Helwich hat hier Wertheim; er hat falsch unter Nr. 3 „Hohenlohe“ einen leeren Schild zuordnet. Dort muß aber richtig Wertheim stehen und unter Nr. 4 dann nach genealogischer Reihenfolge das Wappen der Großmutter mütterlicherseits, also nicht Hohenlohe, sondern Braunschweig, da Agnes' Mutter Elisabeth aus der Ehe des Gottfried VIII. von Ziegenhain mit Agnes Herzogin von Braunschweig stammte, vgl. Europ. Stammtafeln III Nr. 82 und oben Nr. 31.
  3. Vgl. Europ. Stammtafeln III Taf. 83.
  4. Vgl. Czysz, Klarenthal 173.
  5. Vgl. Otto, Clarenthaler Studien I 185.
  6. Otto, Necrologium 95 Nr. 430.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 134.
  2. Protokoll 22. Generalversammlg. Verein (1855) 208.
  3. Otto, Clarenthaler Studien I 184 (nach Helwich); II 45 Nr. 27 (nach Helwich).

Zitierhinweis:
DI 51, Wiesbaden, Nr. 33† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di051mz05k0003300.