Inschriftenkatalog: Stadt Trier II
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 71: Stadt Trier II (2012)
Nr. 506 Trier-Eitelsbach, Duisburger Hof 4 1573
Beschreibung
Wappenstein am hofseitigen Treppenturm des nordwestlichen Wohnturmes, d. i. in der Nordostecke des Turms; der Stein hängt zwischen den Fenstern der Südseite. Das kleine ädikulaartige Relief aus hellem Sandstein weist im Sockel eine dreizeilige Inschrift (A) auf, die den Bauherren und Wappenführer benennt. In der Nische steht zwischen Pilastern und einem Rundbogen ein Vollwappen, auf den Postamenten der Pilaster und über den Kapitellen stehen insgesamt vier Wappenschilde, die oberen beiden mit Beischriften (W1–2) auf den zugehörigen Bogenteilen. Die Oberfläche fast ganz abgewittert, der Sockel rechts ausgebrochen.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
HVGO VON SC[HONENBV]RG OBE[RS]/TER CORBISH[OF Z]V TRIER DE[S TIT/V]L[S]a) SANCTI P[ET]R[I] AN[NO 1]573b)
- W1–2
SCHONENBVRG NI[C]KENICH
Schönenberg | |
Schönenberg | Weiher zu Nickenich |
von der Leyen | Burtscheid |
Textkritischer Apparat
- Ähnlich schon TITULS Walrand; TITULTS Schannat/Bärsch; TITULUS Trouet. Vom Raum her ist das nicht gut abzuschätzen; es muß sich jedoch um eine eingedeutschte Version handeln.
- 1577 Schannat/Bärsch, Walrand.
Anmerkungen
- Zur Baugeschichte vgl. Trouet 197 ff. und Nicolay sowie Nr. 498.
- Vgl. Einleitung Kap. 5.5 und Fuchs, Hoffmann.
Nachweise
- Schannat/Bärsch, Eiflia illustrata II 2, 275.
- Bärsch, Moselstrom 216.
- Walrand, Geschichte des Domes 42.
- Dehio Rheinland-Pfalz 885 (erw.).
- Groß, Duisburg 87.
- Trouet, Karthäuser und Duisburger Hof 200.
- Nicolay, Alte Mauern 19 m. Abb. 15 (alle A).
- Weber, Stadt Trier 260 (erw.) m. Abb. 632.
Zitierhinweis:
DI 71, Stadt Trier II, Nr. 506 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di071mz11k0050607.
Kommentar
Hugo von Schönenberg war der ältere Bruder des Dompropstes, nachmaligen Erzbischofs und Kurfürsten Johannes VII. (Nr. 573), und hatte in dem Jahr der Inschrift 1573 das Archidiakonat von St. Peter erlangt; er starb 1581 (Nr. 538). Er selbst hatte 1570/71 (Nr. 498), einer seiner Brüder 1588 (Nr. 544) am südwestlichen Wohnturm bauen lassen.1)
Wie der Wappenstein von 1570 stammt das ähnlich gestaltete Relief von 1573 aus der Hoffmann-Werkstatt; die Wappenbeischriften auf dem Bogen weisen alle entsprechenden Merkmale, sogar die unter die Grundlinie gezogenen Schleifen auf.2)