Inschriftenkatalog: Stadt Jena

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DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 265† Kollegienkirche 1650

Beschreibung

Grabstein des Johann Caspar Unrath; 1937 im Schiff freigelegt und aufgestellt (Grab Nr. 23); Reste der Bemalung im Wappen erhalten. Der Stein brach beim Transport im oberen Drittel. 1945 vernichtet. Rechteckige Alabasterplatte mit Umschrift (A) auf dem Rahmen; im Mittelfeld unten in einem von Schweifband gerahmten Rundfeld das Wappen; darüber Is. (B) in einem von Schnörkeln umrahmten, vorgewölbten Oval.

Maße: H.: 168 cm; B.: 81 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

TLDA Erfurt, TI755D8 (Wolfgang Wennig) [1/1]

  1. A

    JOHANNES. CASPARUS. /UNRATH.SCHÖNAVIA-HENNEBERG(ENSIS). I(URIS)C(ONSUL)TUS.PROF(ESSOR).PUBL(ICUS)./ CONSILIARIUS.SAXON(ICUS)./ DICASTERI(I).ET.SCABIN[ATUS.ADSESSOR.HIC.SITUS.EST.

  2. B

    QUI.BONO.PUBLICO./ XVII.K(A)L(ENDAS).OCTOBR(IS).ANN(O)./ CIƆIƆCIIX.NATUS.TULIT./ SECUM.ANN(OS).XLII.CUI / UT.OPT(IMO).ET.INCOMPARABILI./ MARITO.SABINA./ ANDLERIA.SECUND(A)./ VIDUA.MOESTISSIMA./HUNC.TITULUM./ FECIT.CONTRA.VOTUM./ PIE.DEFUNCTI.SYMBOLUM / JESUS.CRUORE. VULNERUM / SANAVIT.HOMINES.

Übersetzung:

Johann Caspar Unrath aus (Ober)Schönau im Hennebergischen, Rechtsgelehrter, öffentlicher Professor, Sächsischer Rat, Beisitzer am Hofgericht und am Schöppenstuhl, ist hier begraben worden, k,k der, zu allgemeinem Heil am 15. September im Jahre 1608 geboren, es auf 42 Jahre brachte und dem als ihrem besten und unvergleichlichen Gatten (seine Frau) Sabina Andler, zum zweiten Mal tiefbetrübte Witwe, diese Grabinschrift gesetzt hat gegen (seinen) Willen. Leitspruch des fromm Verstorbenen: Jesus hat durch das Blut seiner Wunden die Menschen gerettet.

Wappen:
Unrath.1)

Kommentar

Johann Caspar Unrath2) war von 1636 bis 1650 Prof. iur. in Jena. Er starb am 4. Juni 1650.3) Sein Grabstein gehört zur Gruppe der „jüngeren Fomanngrabmale“.

Anmerkungen

  1. Nach Wennig: schräggeteilt, drei sechsstrahlige Sterne über der Teilung; Helm: Sterne zwischen Büffelhörnern. Decken mit Resten roter Bemalung (nicht nachgewiesen; Unrath).
  2. Johann Caspar Unrath (vgl. Jöcher, 4, 1683), geboren 15. September 1608 in Oberschönau/b. Henneberg; 1625 und 1628 stud. Jena; Dr. iur. Altdorf; 1636 Prof. iur. Jena und Beisitzer am Hofgericht; gestorben 4. Juni 1650 in Jena.
  3. KB Totenbuch, 1, 254 (7. Juni 1650).

Nachweise

  1. Wennig, Verzeichnis 1937, II Nr. 13.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 265† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0026504.