Patrizische Urbanität / Reichsstädte

Die Themenbrücke verbindet die typischen epigraphischen Zeugnisse der in den Reichs-, den Freien und den größeren Landesstädten angesiedelten sozialen Schichten. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den urbanen Eliten zu, die als Angehörige des Patriziats oder der Ehrbarkeit Anspruch auf eine bevorzugte Berücksichtigung bei der kommunalen Ämterbesetzung erhoben. Ihr daraus resultierender Einfluss auf die Stadtpolitik, verbunden mit einem auf Abkunft und Reichtum fußendem Selbstbewusstsein, schlug sich vielfach in einem gesteigerten Bedürfnis nach öffentlicher Repräsentation nieder. Aus diesem Motiv entstand eine Vielzahl inschriftlich bezeichneter Objekte, in denen sich die spezifischen Intentionen ihrer Auftraggeber vorder- und hintergründig widerspiegeln. Dazu zählen neben aufwendig gestalteten Grabdenkmälern im Umkreis der Familiengrablegen auch zahlreiche zusätzliche Epitaphien (insbes. Totenschilde), die dem Verlangen nach bleibender Memoria stärker Ausdruck verleihen als vergleichbare Monumente anderer gesellschaftlicher Gruppierungen wie z. B. der Zünfte. Im profanen Bereich treten die Tendenzen zur Selbst- und Familienrepräsentation vor allem durch Verweise auf ein wohltätiges Engagement zugunsten der Öffentlichkeit und ihrer Einrichtungen hervor, weshalb sich z. B. die Rathäuser oder Spitäler oft durch eine besonders reich beschriftete Ausstattung auszeichnen (Mobiliar, Wandvertäfelungen, Kabinettscheiben, Uhren oder Gemälde).

Auswahl typischer Artikel

Recherchefundus zur Themenbrücke

Die folgende Auswahl an Bänden und Artikeln umfasst Einstiegspunkte, wenn Sie sich mit dem Thema weiter beschäftigen wollen.