Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 920 Domplatz 5 (Starzhausen- bzw. Marschalekhof) 1656–1662
Beschreibung
Marienrelief, außen, an der Nordseite auf Höhe des ersten Stockes zwischen dem vierten und dem fünften Fenster von Osten. Ursprünglich an der Südseite, 1905 auf Anregung von Ludwig Heinrich Krick an die Nordseite versetzt1). In der Mitte thronende Madonna mit Kind unter einem Baldachin2), der links und rechts von zwei Engeln (lt. Kdm Passau 500, Michael und Gabriel) gehalten wird. Auf dem Thronpodest Wappenmedaillon von zwei Greifen gehalten. Oben über dem Baldachin Schriftleiste mit Inschrift.
Schriftart(en): Kapitalis.
DULCISa) // MARIA
Martinic3). |
Textkritischer Apparat
- S verkleinert, Zeile durch Baldachin getrennt.
Anmerkungen
- Vgl. Krick, Domstift 80, Anm. 1, Krick, Inschriften 10 (ohne Angabe des Textes).
- Laut Krick, Inschriften 10, Gnadenbild von Stara Boleslav (Altbunzlau).
- Bö 146.
- Er war eines der Opfer des Prager Fenstersturzes.
- Krick, Stammtafeln 230.
- Krick, Domstift 79f.
Nachweise
- Kdm Passau 500; Mader, Domplatz 37 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 920 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0092004.
Kommentar
Der Kanonikatshof Starzhausen befand sich zwischen 1656 und 1662 im Besitz des Domherren Ferdinand Leopold Graf von Martiniz. Er wurde am 28. Juli 1619 als ein Sohn des kaiserlichen Rates und Hofmarschalls Jaroslav von Martiniz auf Schmetschna4) und der Maria Eusebia Gräfin von Sternberg in Passau geboren5). 1652 wurde er Domkanoniker zu Regensburg und zu Salzburg, 1656 in Passau. Außerdem hatte er noch Kanonikate in Halberstadt, Brünn, Brixen, Olmüz und Prag inne. Er resignierte sein Passauer Kanonikat 1662 und lebte bis zu seinem Tod am 12. Oktober 1691 in Salzburg6). Die Inschrift kann in die Zeit seines Passauer Kanonikates datiert werden.