Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 133 Domhof, Ortenburgkapelle 1440
Beschreibung
Grabinschrift für den Kanoniker Konrad von Traun auf der Grabplatte für Ulrich von Scharffenberg (Nr. 49), an der Westwand nördlich neben der Tür zum Domhof. Zweitverwendung der Platte. Die Platte wurde im Zuge dieser Beschriftung um 180° gedreht. Inschrift im unteren Drittel der Platte, das vermutlich dazugehörige ehemals inkrustierte Wappen links unterhalb der Inschrift, im Verhältnis zur Inschrift gestürzt, Wappenbild erloschen1). Weitere Beschreibung siehe Nr. 49.
Maße: Bu. 10 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
Anno·d(omi)ni·M·cccc·xl·in·die· / ascensionis·d(omi)ni·Obyt·ven(erabi)lisa) / P(ate)r · d(omi)n(v)s · Cvnradvs · de · travn / P(re)p(osi)tvs · Maticen(sis) · et · eccl(es)ie · / Patavien(sis) · Can(oni)cvsa) · hic · sepvlt(vs) · / Cvi(vs) · a(n)i(m)a · reqviescat · in · Pace ·
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1440 am Tag der Himmelfahrt des Herrn starb der ehrwürdige Vater Herr Konrad von Traun, Propst von Mattsee und Kanoniker der Kirche zu Passau. Er ist hier begraben. Seine Seele ruhe in Frieden!
Datum: 1440 Mai 05.
Textkritischer Apparat
- Letzte Silbe hochgestellt.
- Worttrenner in Form eines Quadrangels auf der Zeilenmitte.
Anmerkungen
- So bereits zu Zeiten von Cgm 1730.
- Vgl. Krick, Stammtafeln Nr. 192, 425.
- Mattsee, Pol. Bez. Salzburg-Umgebung/S., Kollegiatstift St. Michael.
- Krick, Domstift 43, 177 Nr. 101, 103, 104.
Nachweise
- Cgm 1730, fol. 13r; BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 6; SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 259; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 259; Krick, Domstift 244, 257 Nr. 62; Kdm Passau, 127f.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 133 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0013308.
Kommentar
Konrad von Traun entstammte einer ostbayerischen Adelsfamilie, die eine Reihe Passauer Kanoniker hervorbrachte. Er ist 1415–1440 urkundlich als Kanoniker zu Passau belegt. Sein Vater war Johann von Traun und Atensberg, seine Mutter Afra von Ernfels2). 1429–1432 war er Cellerar, 1422 Verweser des kapitlischen Almosenamtes und Propst in Mattsee3). Er hatte den Grad des Doctor decretorum erworben4).