Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 97 Pfk. St. Severin 14. Jh.

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte für einen Pfarrer Heinrich, innen an der Nordwand, dritte von Westen. Rotmarmor. Innenfeld leer, obere und untere Schmalseite mit Textverlust behauen. Schrift umlaufend nach innen gerichtet, vertieft zwischen vertieften Linien. Linke Langseite beschädigt und mit grauem Zementmörtel ausgebessert, erheblicher Textverlust. Bis 1992 außen an der Nordwand der Severinszelle, 1992/93 restauriert und an den heutigen Platz versetzt.

Maße: H. 184 cm, B. 124 cm, Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

Linke Seite von unten nach oben:

  1. – – –]II · K(A)L(E)N(DAS) OCTOB(RI)S · OBIIT · D(OMI)N(V)S · HAIN[RICVSa) – – –

Übersetzung:

– – – Kalenden des Oktober starb Herr Heinrich – – –

Rechte Seite von oben nach unten:

  1. – – – D]E · PFARRCHIRHN · PL(E)B(ANV)S · HVIUS · EC[CLESIEb) – – –

Übersetzung:

... von Pfarrkirchen1), Pfarrer dieser Kirche ...

Kommentar

Wenn aus der Lage und dem Formular des Grabdenkmals zu schließen ist, dass sich die Inschrift auf einen Pfarrer von St. Severin bezieht, käme der um 1349 bezeugte Heinrich Mayr in Frage2). Das Denkmal des zweiten bekannten Trägers dieses Vornamens unter den Pfarrern von St. Ägid aus dieser Zeit, Heinrich Zugschwert, ist mit vollständiger Namensnennung im Original erhalten3).

Textkritischer Apparat

  1. Kdm Passau, liest HEI...; der zweite Buchstabe ist aber ein pseudounziales A.
  2. Worttrenner in Form eines Punktes auf der Zeilenmitte.

Anmerkungen

  1. Um welches Pfarrkirchen es sich handelt, ist nicht zu bestimmen.
  2. Krick, Seelsorgevorstände 71.
  3. Vgl. Nr. 39.

Nachweise

  1. Kdm Passau 325; Hörmann, Severin 28.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 97 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0009704.