Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 40 Pfk. St. Paul 1348

Beschreibung

Wappengrabplatte für Margareta Hedl hinter dem Hochaltar im Boden, zweite von Norden. Rotmarmor. Wappen, ehemals inkrustiert. Schrift umlaufend zwischen vertieften Linien, nach innen gerichtet. Oberfläche leicht abgetreten, der Text ist teilweise durch die Stützkonstruktion des Hochaltars verdeckt. Standort der Platte möglicherweise erst seit der Renovierung der Kirche in den Jahren 1851–52 am heutigen Platz.

Maße: H. 233 cm, B. 104 cm, Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. + ANNOa) · D(OMI)NIa) · / · M · CCCo · XLo · VIII · IN · DIE · BEATI · AL/LEXII [– – –] / MARGARETA · HETLINNb) [·] ·

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1348 am Tage des seligen Alexius (starb) Margaretha Hedl.

Datum: 1348 Juli 17.

Wappen:
unbekannt1).

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XXXVII.

Das Wappen auf dem Grabstein Margareta Hedls entspricht genau dem nicht nachweisbaren Wappen auf dem Grabstein des fürstbischöflichen Mautners Ludwig auf dem Stein2), der im Jahre 1343 die St. Annakapelle am Domkreuzgang gegenüber dem Nordportal als Begräbnisstätte seiner Familie gestiftet hatte3). Die Grabplatte befand sich deshalb ursprünglich wohl auch dort und kam erst nach dem Abbruch der Kapelle 1812 an ihren heutigen Standort. Die Ausführung und Maße der Platte entsprechen denen der Platte für Ludwig auf dem Stein. All dies spricht für die Annahme, Margareta Hedls sei die Gattin Ludwig auf dem Steins gewesen.

Textkritischer Apparat

  1. Erstes N spiegelverkehrt.
  2. Worttrenner in Form eines Punktes auf der Zeilenmitte.

Anmerkungen

  1. Schrägrechts emporwachsendes Lindenblatt.
  2. Zu Ludwig auf dem Stein vgl. Nr. 51.
  3. Vgl. Krick, Seelsorgevorstände 29.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 40 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0004005.