Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 545 St. Johannis-Spital, Kirche 1554
Beschreibung
Grabplatte mit den Grabinschriften für Helena Zimbs, geb. Tanzl (Nr. 545), und Benigna Zimbs (Nr. 591). Mehrfachverwendung der Platte, an der Nordwand im fünften Abschnitt von Westen, obere Platte. Rotmarmor. In der oberen Hälfte der Platte Inschrift Nr. 545, darunter Inschrift Nr. 591, unten in vertieftem Feld drei Wappenschilde, Stellung 1:2, der untere rechte Schild mit Marke. Die beiden unteren Schilde wohl im Zuge der Erstellung von Inschrift Nr. 545 angefertigt, der darüberliegende Schild im Zuge der Erstellung von Nr. 591 hinzugefügt. Ursprünglicher Standort unbekannt.
Maße: H. 134 cm, B. 69 cm, Bu. 6 cm.
Schriftart(en): Gotico-Antiqua.
Anno d(omi)ni 1554 den 2 / Julius starb die Erber frau / Ehlena danczlin des Erber / hainrichs zimbsen Eliche / hausfrau der got gnad /
unbekannt1), unbekannt2). |
Anmerkungen
- Ein schräglinker Schlüssel gekreuzt mit unbekanntem Objekt, evtl. einem Hühnerfuß (vgl. Nr. 430 für Ursula Zimbs).
- Marke in Schild: Schaft mit vorderer Fußstrebe, hinterer Oberkopfabstrebe, einer vorderen und einer hinteren Mittelstrebe, jeweils wieder mit hinterer Oberkopfabstrebe.
- Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. L.
- Zur zweiten Ehefrau, Benigna, vgl. Nr. 591.
- Vgl. SAP Zettelkartei Schmid, Kasten 16.
- Eichhorn, Beichtzettel 368–370.
- SAP Zettelkartei Schmid, Kasten 16 führt für Heinrich Zimbs d.J. Anna, geb. Nützl, als Ehefrau.
Nachweise
- ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 356; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 356.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 545 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0054504.
Kommentar
Bei der Schrift handelt es sich um den Brunhofertyp3).
Helena Zimbs war die erste Ehefrau des Schlossers und Uhrmachers Heinrich Zimbs des Jüngeren4). Dieser besaß 1552–53 zwei Häuser, eines davon stammte von seinem Vater Heinrich Zimbs dem Älteren, und einen Garten5). 1556 arbeitete er für das Kloster Aldersbach. Die Designationslisten von Rat und Rechtssprechern nennen bereits 1534, dann 1547, 1549 und 1586 jeweils einen Heinrich Zimbs als Rechtssprecher in der Stadt. Vermutlich handelt es sich um Heinrich Zimbs den Älteren und Heinrich Zimbs den Jüngern6). Ob Heinrich Zimbs der Jüngere mit dem Ehemann der Benigna und Helena identisch ist, konnte nicht nachgewiesen werden7).