Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 510 Domhof, Ortenburgkapelle 1549
Beschreibung
Grabinschrift für den Kanoniker Johann Schröttinger auf der Grabplatte für Ulrich von Scharffenberg (Nr. 49), an der Westwand nördlich der Tür zum Domhof. Drittverwendung der Platte. Inschrift in der oberen Hälfte der Platte, darunter Wappen in Kreismedaillon. Weitere Beschreibung siehe Nr. 49.
Maße: Bu. 6,5 cm.
Schriftart(en): Gotico-Antiqua.
Anno d(omi)ni · 1549 die · 15 · Mensisa) / May O(biit) Venerabilis ac Egreg/ius Vir et d(omi)n(u)s Jo(hann)es Schrottin/ger arcium ac sacre theologie / doctor Canonicus Patauien(sis) / Cui(us) a(n)i(m)a Viuat deo
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1549, am 15. Tag des Monats Mai, starb der ehrwürdige und hervorragende Mann und Herr, Johann Schröttinger, Doktor der Freien Künste und der Hl. Theologie, Kanoniker zu Passau. Seine Seele lebe bei Gott.
unbekannt1). |
Textkritischer Apparat
- Worttrenner – soweit noch nachvollziehbar – in Form eines Quadrats auf der Zeilenmitte.
Anmerkungen
- Ein Flug, in der Mitte ein Stössel.
- Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLIX.
- Marktl, Lkr. Altötting/OB., so jedenfalls Biographisches Lexikon 386; Bosl, Bayerische Biographie 702, hingegen gibt Marktl, Pol. Bez. Braunau/OÖ. als Geburtsort an.
- Pfarrkirchen, Lkr. Rottal-Inn. Vgl. Krick, Seelsorgevorstände 553.
- Krick, Domstift 60, 215.
- Vgl. Biographisches Lexikon 386.
Nachweise
- BZAR Gen. 1279, Heft 1 p. 6; SASR HV NL Wimmer 14b; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 259; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 259; Kdm Passau 127f.; Krick, Domstift 265 Nr. 126; Epp, Epigraphische Minuskel 184f., Abb. 14.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 510 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0051007.
Kommentar
Der Schrifttyp gehört dem Zimbstyp an2).
Johann Schröttinger stammte aus Marktl am Inn3). Er ist 1536 urkundlich als Passauer Kanoniker belegt, war 1538–1540 Pfarrer von Pfarrkirchen4) und 1535 und 1536 Passauer Offizial für das Land ob der Enns5). Er besaß die akademischen Grade des Doctor artium und des Doctor theologiae und war an der Universität Ingolstadt Professor für Theologie und Philosophie6).