Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 378 Fk. St. Severin 1517/ 2. H. 16. Jh.
Beschreibung
Epitaph für Panthaleon und Hans Moritz von Trenbach, an der Südwand, außen, untere Reihe, elfte Platte von Westen in der Ecke beim Treppentürmchen. Eingeschoßiges Epitaph mit Wappenaufsatz. Im Unterhang geschweifte Platte mit der Grabinschrift. In der Sockelzone zwei Ritter in Ahrnisch, rechts und links eines Kreuzes kniend, zu ihren Füßen die Helme; in der Nischenzone Auferstehung Christi, Christus mit der Siegesfahne über dem leeren Grab, im Vordergrund vier Soldaten vor ihm zurückweichend, links im Hintergrund vor Stadtansicht die drei Frauen auf dem Weg zum Grab, rechts im Hintergrund Golgotha mit drei Kreuzen, geschwungener Aufsatz mit Wappen in Kreismedaillon. Die Schriftplatte, am linken Rand eingeputzt, beschädigt mit Bild- und Buchstabenverlust. Zurzeit im Depot der Diözese Passau.
Maße: H. 150 cm, B. 70 cm, Bu. 1,5 cm.
Schriftart(en): Fraktur.
Hie ligen begraben die Edlen Gestrengen Panthaleon vnd Hanns Moritz Herrn / Albrechten von Trenbach zu St: Merthen Ritters vnd Frawena) Benigna von / [Rai]ndorfb) Eheliche Söhne Khayser Maximiliani des Ersten Hof Juncherrn / [Welche]b) beede von Trenbach im Veldt Jn Vngern khranckh wordenc) / vnd hie her gefuert Jres alters bey Sibend) / vnd Ach vnd zwainzig Jaren gestorben / Anno domini 1517 Gott welle / Jnen genedig / Sein ·
Trenbach1). |
Textkritischer Apparat
- Zwei Punkte über w.
- Text in Volute überputzt; nach Clm 1302 ergänzt; in der Scheingräberwand in der Trenbachkapelle (Nr. 628.80) als Benigna von Kuendorf bezeichnet.
- khranckh und worden durch Volute getrennt.
- Es folgt ein Doppelpunkt.
Anmerkungen
- BayA1 187.
- Vgl. Einleitungskapitel S. LVI.
- Vgl. Krick, Stammtafeln 194 (ohne Nennung von Panthaleon und Hans Moritz), Vgl. auch Nr. 628.102.122.
Nachweise
- Clm 1302, p. 117; ABP OA, Sammlung Stinglhamer/Krick 151, Nr. 324; StBP Hist. eccl. 130 VII gr, Nr. 324; Kdm Passau 327f.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 378 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0037805.
Kommentar
Die Schrift stellt eine ausgereifte Fraktur da, die in dieser Form um 1517 noch undenkbar ist2). Auch die typische Form des Epitaphs findet sich in Passau zu dieser Zeit noch nicht. Das Grabmal kann also erst zu einem späteren Zeitpunkt entstanden sein.
Panthaleon und Hans Moritz von Trenbach waren Vettern des Bischofs Urban von Trenbach, ihre Väter Albrecht und Rudolf waren Brüder3). Vermutlich ließ Urban im Zuge der Bemühungen um die Memoria seiner Familie seinen Vettern das Epitaph später errichten.