Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 312† St. Johannis-Spital, Kirche 1504

Beschreibung

Grabplatte für Leonhard Ram, an der Südwand im 17. Abschnitt von Westen, obere Platte. Rotmarmor. Wappenschild mit Marke in Kreismedaillon. In der Mitte gebrochen. Steinmetzmäßig behauen. Ursprünglicher Standort unbekannt.

Maße: H. 83 cm, 76 cm, B. 86 cm, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Gotico-Antiqua.

© Universität Passau Lst. f. mittelalterliche Geschichte [1/1]

  1. Anno domini M ccccc vn(d) / In dem fierden Jar An Sant / Gilgentag ist gestorben der / erberg man leonhart Ram / von eichstat dem Got / genedig sey Amena)

Datum: 1504 September 01.

Wappen:
unbekannt1).

Kommentar

Die Schrift gehört in die Frühphase Gartners. Ungewöhnlich an diesem Beispiel ist die Gestaltung der Jahreszahl. Gartner verwendet in über 80% seiner Inschriften arabische Ziffern. Hier drückt er Tausender und Hunderter mit römischen Zahlzeichen aus, den Rest der Jahreszahl benennt er in Worten2).

Leonhard Ram aus Eichstätt3) war laut Angabe im Manuskript Högg Schiffmann im Neumarkt.

Textkritischer Apparat

  1. n-Bogen durch geschwungene Linien ersetzt; es folgt ein geschwungener Balken auf der Zeilenmitte.

Anmerkungen

  1. Marke in Schild: an einem Schaft oben und in der Mitte ein ungefähr im 45°-Winkel stehender Schrägschaft.
  2. Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XLVII f.
  3. In Eichstätt/OB ist nach freundlicher Auskunft des Stadtarchivs über den Namen Ram nichts bekannt. In den beiden niederbayerischen Eichstätt, Lkr. Landshut, ließ sich ebenfalls nichts nachweisen.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 312† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0031201.