Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 98 Pfk. und Universitätsk. St. Nikola 14. Jh.
Beschreibung
Malerei, in der Krypta am östlichen Jochbogen des südöstlichen Gewölbes (I), am östlichen Jochbogen des nordöstlichen Gewölbes (II) und an der Decke im nördöstlichen Gewölbe (III–V). Inschriften zwischen Zeilen, dem jeweiligen Bogen folgend (I, II), Figur wahrscheinlich eines Heiligen mit Vollbart und mit Schriftband in der Linken (III), über einem Grat eine gemalte Sonne, darüber ein entgegengesetzt ausgerichtetes Schriftband, ehemals wohl Teil eines Kreises (IV), außerhalb dieses Bandes bei den Strahlen der Sonne (V). 1972 restauriert, Buchstaben teils stark verblaßt, teils verdorben, größere Teile der Malerei sowie der Inschriften verloren.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
Textkritischer Apparat
- Verrestauriert, urspr. R mit schrägem Kürzungsstrich durch Cauda.
- Mittelbalken des E fehlt durch Restaurierung.
- Worttrenner in Form eines Punktes auf der Zeilenmitte.
- Sic, ein T fehlt, lies ET, ursprünglich wohl ET in Ligatur.
Nachweise
- Schäffer, Krypta; Drost, St. Nikola 59.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 98 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0009802.
I. Östlicher Jochbogen des südöstlichen Gewölbes:
– – –] SANCTOR(UM)a) · IOH(ANN)IS · BAPT(IST)Eb) · ET · IOH[ANNIS EVANGELISTAEc) – – –
II. Östlicher Jochbogen des nordöstlichen Gewölbes:
– – –] · Ed) · GLORIOS[E · VIR]GINIS · M[ARIAEc)
III. Nördliches Feld des nordöstlichen Gewölbes:
S [·] TSAT[– – –
IV. Nordöstliches Gewölbe, über den Grat zwischen dem östlichen und dem nördlichen Feld verlaufend:
– – –]MEN · DO[– – –c)
V. Nordöstliches Gewölbe, außerhalb des Schriftbandes (IV) bei Sonne:
S
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel S. XXXIV; zum Inschriftenträger bzw. zur Inschriftenart vgl. Einleitungskapitel S. LXIV.
Drost bringt die Wandmalerei mit der Errichtung einer täglichen Stiftsmesse auf dem Marienaltar der Krypta durch den Konvent und Propst Johannes Straubinger (1429) in Verbindung. Das marianische Thema der Malereien fände darin seinen Grund. Die Inschriften der östlichen Joche setzt er in Beziehung zu den in der Krypta vorhandenen Altarstiftungen. So erwähnt das Inventar für St. Nikola von 1639 in der Krypta einen Marien-, einen Johannes- und einen Annenaltar.