Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 67: Stadt Passau (2006)

Nr. 10† Dom St. Stephan 1282

Beschreibung

Grabschrift für Bischof Wichard von Perchtoldsdorf, vor dem Altar der Hl. Maria Magdalena1).

Text und Beschreibung nach Clm 27085.

  1. Anno Domini M. cc. Lxxxii. obijt dominus Byckardusa) episcopus Patauiensis xvi. Calendas Januarij.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1282 starb Weickard, Bischof von Passau, am 16. vor den Kalenden des Januar.

Datum: 1282 Dezember 17.

Kommentar

Wichard entstammte der österreichischen Ministerialienfamile der Perchtoldsdorf2); sein Vater war Otto von Perchtoldsdorf, der nach einigen Quellen mit einer Chunigunde, nach anderen mit Elisabeth von Polheim verheiratet war. 1259 ist er als Kanoniker und Vizedom der Passauer Kirche belegt, 1268 und 1270 ist er als Domdekan nachweisbar. Von 1272 bis 1280 war er Dompropst. Am 05. Mai 1280 wurde er in St. Stephan in Wien zum Passauer Bischof geweiht. Laut Krick verstarb er am 27. Dezember 12823), Gatz gibt als Sterbeort Wien an4).

Textkritischer Apparat

  1. Wichardus Hund, Metropolis.

Anmerkungen

  1. Laut Krick, Domstift 224, bestattet vor dem Altar des Hl. Valentin, sein Jahrtag wurde in Passau am Tag nach dem Fest des Hl. Thomas (also dem 22. Dezember) begangen.
  2. Vgl. dazu Aspernig, Bischof Wichard; noch die neuere Literatur folgt vielfach der auf Caspar Bruschius zurückgehenden, durch Hund, Metropolis verbreiteten, fälschlichen Zuordnung Wichards zur Familie der Polheimer, vgl. dazu, a.a.O., 54–57.
  3. Vgl. Leidl, Bischöfe 28; Krick, Domstift 26.
  4. Vgl. Gatz, Bischöfe I, 556.

Nachweise

  1. Clm 27085, fol. 180r; Hund Metropolis I, 213, Krick, Domstift 224 Nr. 5.

Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 10† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0001007.