Inschriftenkatalog: Stadt Passau bis zum Stadtbrand von 1662
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 67: Stadt Passau (2006)
Nr. 6† Dom St. Stephan 1265
Beschreibung
Grabschrift für Bischof Otto von Lonsdorf, in der Kathedralkirche nahe dem Altar des Hl. Bartholomäus in der nördlichen Apside1).
Text und Beschreibung nach Clm 27085.
Anno d(omi)ni M. cc. lxv. V. Idusa) Aprilisb) Otto de Lomsdorff Pataviensis episcopus
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1265 am fünften Tag vor den Iden des April, Otto von Lomsdorf, Bischof von Passau.
Datum: 1265 April 09.
Textkritischer Apparat
- Iduum abweichend Schöller, Bischöfe.
- obiit zusätzlich Schöller, Bischöfe.
Anmerkungen
- Abweichend dazu gibt Gatz, Bischöfe I, 555 einen Bestattungsort nahe der Kanzel an, vgl. auch Hund, Metropolis I, 212.
- Wartberg a.d. Krems, Pol. Bez. Kirchdorf a.d. Krems/OÖ.
- Mattsee, Pol. Bez. Salzburg-Umgebung/S., Kollegiatstift St. Michael.
- Vgl. Leidl, Bischöfe 27f., Gatz, Bischöfe I, 554f.
- MGH Necrologia Germaniae IV, 5 und 12.
Nachweise
- Clm 27085, fol. 175v; Krick, Domstift 224 Nr. 3; Schöller, Bischöfe 69.
Zitierhinweis:
DI 67, Stadt Passau, Nr. 6† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di067m010k0000603.
Kommentar
Otto von Lonsdorf war von 1254 bis 1265 Bischof von Passau. Sein Vater Heinrich war ein Passauer Ministeriale. Mit dem Bischof Rüdiger von Bergheim war er verwandt. Er wuchs in Passau auf und besuchte dort die Domschule. 1240 ist er als bischöflicher Kaplan zu belegen. Er war Pfarrer von Wartberg2), wurde Kanoniker und Thesaurar des Passauer Domkapitels, außerdem Propst von Mattsee3). Mit dem Codex Lonsdorfianus, einer Sammlung der alten Urkunden des Hochstifts Passau, schuf er die Grundlage für die Feststellung der Passauer Besitztümer4). Die Aldersbacher Nekrologe A und D führen seinen Gedenktag unter seinem Sterbedatum an5).