Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 922 St. Johannis 1639 o. später

Beschreibung

Totenschild des Statius Töbing. Holz, geschnitzt und farbig gefasst. Der Totenschild hängt an der Südwand des äußeren nördlichen Seitenschiffs im ersten Joch. Auf dem Schild ein von gemaltem Rollwerk umgebenes plastisches Vollwappen, darunter eine Kartusche mit der Inschrift, die Buchstaben erhaben geschnitzt und in Gold auf schwarzem Grund gefasst.

Maße: H.: 110 cm; B.: 80 cm; Bu.: 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. DOMINUS STATIVS TÖBING PROTOCONSVL / REPUPLICAE LUNEBURGENSIS ANTE TRANSPOSI=/TIONEM SENATUS OBYT, ANNO 1637 DIE 6 / DECEMBRIS ·

Übersetzung:

Herr Statius Töbing, Bürgermeister der Stadt Lüneburg vor der Umgestaltung des Rats, starb im Jahr 1637 am 6. Tag des Dezember.

Wappen:
Töbing1)

Kommentar

Zu Statius Töbing vgl. Nr. 915 u. 920. Die Inschrift nimmt Bezug auf die 1637/38 erfolgte vorübergehende Umbesetzung des Lüneburger Rats, die nach der schwedischen Besatzung auf herzogliche Anordnung erfolgte. Statius Töbing erlebte dies nicht mehr, da er unmittelbar vor der Absetzung des Alten Rats im Dezember 1637 starb. Trotzdem wurde er in den Kreis derjenigen patrizischen Ratsmitglieder einbezogen, die nach der 1639 erfolgten Restitution des Rats erneut dem Rat angehörten und denen die Patrizierfamilien demonstrativ Totenschilde mit entsprechenden Inschriften setzen ließen (vgl. Einleitung Kap. 3.3.8).

Anmerkungen

  1. Wappen Töbing (Maulbeerbaum auf Hügel). Vgl. Büttner, Genealogiae.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 922 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0092205.