Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 904†? Abtswasserturm 1634

Beschreibung

Steintafeln. In dem aus Tausteinen gebildeten Fries über dem Durchgang zur Stadtseite hin heute drei von Taustab eingefasste runde Medaillons, die Zeichnung bei Krüger/Reinecke zeigt über dem Durchgang lediglich zwei Medaillons.1) Heute im linken Medaillon Fischer- oder Müllergeräte, im mittleren eine Renovierungsinschrift von 1903/4,2) im rechten die Inschrift, die möglicherweise eine getreue kopiale Überlieferung der ursprünglichen Inschrift darstellt, da die Buchstaben und Ziffern in einem auffallend guten Erhaltungszustand sind. Mithoff beschreibt noch einen alten Zustand, wonach sich die Inschrift unter einem von ihm nicht näher bezeichneten Wappen befunden hätte.3)

Maße: Bu: ca. 5–8 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. T · A · I · S · / RENOVATUM / IN ANNIS 1 · 6 · 32 · / 1 · 6 · 33a) · ET / 1 · 6 · 34 · / G · Mb)

Übersetzung:

Erneuert in den Jahren 1632, 1633 und 1634.

Kommentar

Wie die Initialen aufzulösen sind, ist nicht zu klären, da sie sich weder mit den Namen der von 1632 bis 1634 amtierenden Vorsteher der Gesellschaft der Abtswasserkunst in Einklang bringen lassen,4)  noch mit den Namen der an der Renovierungsmaßnahme beteiligten Handwerker.5) Die Gesellschaft wurde im Jahr 1530 gegründet unter Beteiligung von 24 Lüneburger Bürgern, die sich jeweils mit 120 Mark einkauften. Mit dem Kapital – und der Genehmigung und Beteiligung des Klosters St. Michaelis – wurde bei der Abtsmühle der Bau der Abtswasserkunst errichtet, die der Wasserversorgung der Stadt dienen sollte. Zur Zeit der Renovierung 1632–1634 umfasste die Gesellschaft 64 Mitglieder.

Textkritischer Apparat

  1. Jahreszahl fehlt bei Mithoff.
  2. Initialen fehlen bei Mithoff.

Anmerkungen

  1. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 315, Abb. 113. Nach der Beschreibung bei Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 317, befanden sich in dem einen Medaillon die Fischer- und Müllergeräte, in dem anderen die Inschrift von 1634.
  2. Zum / Durchgang / umgebaut / im Jahre / 1903/04.
  3. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 169.
  4. Vgl. StA Lüneburg, AB 205 (Buch über die Abtswasserkunst), fol. 332v–333v. Die Renovierungsmaßnahme ist hier nicht erwähnt.
  5. Register zu der Baumaßnahme, StA Lüneburg, St. Mich 4153.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 169.
  2. Schecke, Lüneburg, [p. 13].
  3. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 317.
  4. Böker, Baudenkmale Lüneburg, S. 325.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 904†? (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0090407.