Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 902† St. Johannis 1632

Beschreibung

Epitaph des Leonhard Elver und seiner Ehefrau Barbara Koppen.

Inschrift nach Büttner.

  1. D(eo) O(ptimo) M(aximo) S(acrum) Leonhardus Elber J(uris) V(triusque) D(octor) Sac.a) Palat(inus) Caes(areus) Comes qvatuor Elector(um) Brande(n)burg(ensium) Consiliarius A(nno) Chr(isti) MDCVI ex aula in Patriam ad Praepositi et Consiliarii munus vocatus A(nno) MDCXIII in Consulem electus cuius virtutem experientiam fidem et industriam utiliter experta est Respub(lica) haec difficillimis temporibus ex periculosissimo miseriarum humanar(um) pelago in portum beatiss(imae) tranqvillitatis delatus est suis maerorem bonis desiderium cunctis humanae sortis exemplum relinqvens An(no) repar(atae) salutis MDCXXXI aeta(tis) LXVIII Uxor Barbara Cl(arissimi) J(uris) C(onsulti) D(omini) Johannis Koppen Consiliarii Electoralis Brand(enburgensis) intimi filia Virtutum matrimonialium exemplar undecim liberorum mater moritur Anno Christi MDCXXVI aetat(is) LIII

Übersetzung:

Dem höchsten und größten Gott geweiht. Leonhard Elver, Doktor beider Rechte, kaiserlicher Pfalzgraf, Ratgeber von vier brandenburgischen Kurfürsten, wurde im Jahr Christi 1606 vom Hof in die Vaterstadt in das Amt des Propstes und Rats berufen. Im Jahr 1613 wurde er zum Bürgermeister gewählt, dessen Tugend, Erfahrung, Treue und Fleiß diese Stadt in nützlicher Weise in sehr schwierigen Zeiten erfahren hat. Aus dem höchst gefährlichen Meer menschlicher Nöte wurde er in den Hafen glücklichster Ruhe gebracht, indem er bei den Seinen Trauer, bei den Guten Sehnsucht, bei allen ein Beispiel menschlichen Schicksals hinterließ im Jahr des erneuerten Heils 1631 im 68. Lebensjahr/im Alter von 68 (Jahren). Seine Ehefrau Barbara Koppen, Tochter des hochberühmten Rechtsgelehrten Herrn Johannes Koppen, vertrauter Rat des Brandenburgischen Kurfürsten, ein Beispiel ehelicher Tugenden, Mutter von elf Kindern, starb im Jahr Christi 1626 im 53. Lebensjahr/im Alter von 53 (Jahren).

Kommentar

Zu Leonhard V. Elver und seiner an der Pest verstorbenen Ehefrau Barbara Koppen vgl. Nr. 857. Leonhard Elver starb am 28. Dezember 1631.1) Für sein Begräbnis in der Kirche wurden am 28. Januar 1632 30 Mark an die Kirchenkasse entrichtet.2)

Textkritischer Apparat

  1. Die Auflösung und Bedeutung ist unklar, möglicherweise irrtümlich für ac oder sacer mit Bezug auf das Heilige Römische Reich.

Anmerkungen

  1. StA Lüneburg, AB 44 (Album Curiae), fol. 194r.
  2. SKA Lüneburg, Kirchenrechnung St. Johannis I,6, fol. 139r.

Nachweise

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Köppinge.
  2. Sagittarius, Historia, Ex. Wolfenbüttel, fol. 134v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 902† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0090209.