Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 838† St. Johannis, Friedhof 1594/95 o. 1614

Beschreibung

Grabplatte des Jürgen Beneken. Nach Angabe Rikemanns trug der Stein dieselbe Inschrift wie die Grabplatte von Joachim Bunemann (vgl. Nr. 789).1) Einen Sterbevermerk überliefert Rikemann hier nicht.

Inschrift nach Rikemann.

  1. Mitt muhe und arbeidt hab ich mein tage gebracht zuJdtzunder schlaffe ich hie in guter ruheMit freuden gingen mich meine augen zuMeine sund und all meine gebreckligheitJesus Christus mein BarmhertzigkeitHat mich das leben erworbenAuff seinen todt bin ich gestorbenDie Schrifft gifft mich trost und lehrDas ich im grab nicht bleiben werdAhm jungsten tag mit grosser freudtWerde wieder aufferstehen mit herligheitNiemandt meinen todt beweinen sollIch lebe bey Gott und mir ist woll

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Jürgen Beneken d. Ä. starb am 11. April 1614. Nach dem Tod seines gleichnamigen Sohnes Jürgen d. J. brach 1622 zwischen den beiden Witwen Rickel Degener und ihrer Schwiegertochter Ilsabe ein Streit um die Verteilung des Erbes aus.2)  Aus den Schreiben in dieser Angelegenheit lässt sich jedoch nichts weiter zur Person des Jürgen Degener entnehmen. Einem Eintrag in der Kirchenrechnung von St. Johannis aus dem Jahr 1594 zufolge erwarb der Schinder (Abdecker) Jürgen Beneken schon im Juni 1594 einen alten Leichstein von Christoffer Tilen, um diesen für sich zu verwenden und zahlte dafür eine Gebühr von 10 Mark an die Kirchenkasse.3) Im Mai 1595 ließ er gegen die Gebühr von 2 ½ Talern einen kleinen Stein daneben legen.4) Ob die Inschrift bereits 1594/95 ausgeführt wurde oder erst 1614, lässt sich nicht beurteilen.

Anmerkungen

  1. Rikemann, Libellus, fol. 5v.
  2. StA Lüneburg, AA P8a Nr. 670.
  3. SKA Lüneburg, Kirchenrechnung St. Johannis I,4, fol. 177r.
  4. Ebd., fol. 204r.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 5r (nach der Grabinschrift für Joachim Bunemann).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 838† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0083806.