Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 836† St. Nicolai vor 1614, 1614

Beschreibung

Grabplatte des Hiob Gigas. Die Grabplatte setzte sich der Pastor zu Lebzeiten, die Inschrift D wurde nach seinem Tod nachgetragen oder vervollständigt.

Inschriften nach Rikemann, die kleinen Fehlstellen am Seitenrand ergänzt nach Bertram.

  1. A

    Epitaphium Anno aetatis suae 85

  2. B

    Ultimus Ecce Gigas iacet hic qui praebuit auresDivino eloquio magne Philippe tuoTres ultimi Articuli Toto corde mihi statuo peccata remissaSum lotus siquidem sanguine Christe tuoIn terrae gremio caro putrefacta resurgetClangentis sonitu vivificata tubaeTunc unita tuae carni mens quanta futuraea)Coelestis patriae proemia percipiesAmen

  3. C

    M(agister) Iobus Gigas Pastor sibi fecit

  4. D

    <Obÿt Anno Domini 1614b) 18 Martÿ>

Übersetzung:

Grabdenkmal (gesetzt) in seinem 85. Lebensjahr. (A) Siehe, der letzte Gigas liegt hier, der deiner göttlichen Rede lauschte, großer Philipp (Melanchthon). Drei letzte Sätze: Von ganzem Herzen glaube ich, dass mir die Sünden vergeben sind, weil ich ja durch dein Blut, Christus, reingewaschen bin. Das im Schoß der Erde zerfallene Fleisch wird lebendig gemacht auferstehen durch den Klang der schmetternden Posaune. Welch großen Lohn des zukünftigen himmlischen Vaterlands wirst du dann, Seele, die du mit deinem Fleisch vereint sein wirst, erhalten. Amen. (B) Magister Hiob Gigas hat sich (dies) gesetzt. (C) Er starb im Jahr des Herrn 1614 am 18. März. (D)

Versmaß: Elegische Distichen (B).

Kommentar

Zu dem 1614 verstorbenen Pastor Hiob Gigas vgl. Nr. 756. Vermutlich verfasste Hiob Gigas die Versinschrift B für die von ihm noch zu Lebzeiten in Auftrag gegebene Grabplatte selbst.

Textkritischer Apparat

  1. So bei Bertram, futuro Rikemann.
  2. Bei Rikemann eine in 1613 korrigierte Zahl, dieses Todesdatum passt jedoch nicht zu den Angaben der Inschriften A und B und zu den Zahlbuchstaben des Chronodistichons auf dem Epitaph Nr. 756.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 54r.
  2. Bertram, Evangelisches Lüneburg, S. 734.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 836† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0083600.